Marina und ihr Ehemann Oleg leben mit ihrer 19-jährigen Tochter Kristina zusammen in ärmlichen Verhältnissen. Marina arbeitet mit mäßigem Erfolg als Immobilienmaklerin, Oleg ist Musiker und hat dem Familienleben nahezu keine Einkünfte beizutragen. Eines Tages kommt Natalja Stepanowna zu Besuch, Olegs Mutter. Sie ist gläubige Christin und entsetzt über die Zustände in der ihrer Ansicht nach ungläubigen Familie, in der es für sie zum vollkommenen Sittenverfall gekommen ist. Sie bekehrt zunächst Bootsmann, einen versoffenen Nachbarn, den die Familie schon lange kennt, mit ihrem Glauben, und überzeugt ihn so dem Alkohol abzuschwören. Indem sie Marina und Oleg besser bezahlte Arbeit verschafft, bringt sie sie dazu, ihr in ihrer Gottesfurcht nachzueifern. Nur die Enkelin Kristina bereitet ihr ernstes Kopfzerbrechen: Die bekennende Agnostikerin weist jegliches Engagement der Großmutter, sie zu bekehren, strikt von sich, und lässt sich nicht von ihren Lebensgewohnheiten abbringen – sie raucht, trinkt und »hurt« herum. Natalja ist klar, dass die sture Kristina von Dämonen besessen ist und dringend ein Exorzismus an ihr vollzogen werden muss. Der Priester, Pater Wladimir, soll ihr dabei helfen …
Die 29-jährige ukrainische Dramatikerin Anna Jablonskaja war eine große Hoffnung des osteuropäischen Theaters, bevor sie tragisch bei einem Terroranschlag am Flughafen Moskau-Domodedowo am 24. Januar 2011 ums Leben kam. Heiden war ihr letztes Stück, zuvor hatte sie bereits über ein Dutzend Dramen verfasst. Gabriela Badura kehrt nach drei Jahren wieder auf Mannheims Bühne zurück und wird in der Rolle der Natalja Stepanova zu sehen sein. Es inszeniert Schauspieldirektor Burkhard C. Kosminski.
Inszenierung Burkhard C. Kosminski - Bühne Florian Etti - Kostüme Lydia Kirchleitner - Musik Hans Platzgumer - Dramaturgie Katharina Blumenkamp
mit Gabriela Badura, Katharina Hauter, Ragna Pitoll, Anke Schubert; Reinhard Mahlberg, Sven Prietz, Klaus Rodewald
die nächsten Vorstellungen : 30. September, 4., 14. und 31. Oktober