Die Wohnung ist leer, die Kohlsuppe auf dem Herd kalt, seine Mutter hatte einen Herzinfarkt. Und da ist er wieder, der so lange zurückgehaltene Hass auf Petja, den korrupten Drogenfahnder, der ihm sein Leben zerstört hat. Befeuert vom Alkohol und bewaffnet mit einem Küchenmesser zieht Ilja los, findet seinen Peiniger im Dunkel der Nacht und ersticht ihn hinterrücks. Als Ilja am nächsten Tag in der leeren Wohnung aufwacht, kommt ihm das Geschehene nahezu unwirklich vor – wäre da nicht das Smartphone des Toten, das er im Affekt mitgenommen hat.
Zaghaft beginnt Ilja aus Petjas Chatverläufen Informationen zu sammeln und in seinem Namen zu antworten. Und mit jeder Stunde, in der er Petjas Leben virtuell verlängert, um seiner erneuten Verhaftung zu entgehen, dringt Ilja tiefer in das Netz aus privaten Verwicklungen und kriminellen Machenschaften des Anderen ein, der immer mehr er selbst wird.
Der russische Autor Dmitry Glukhovsky, der mit seiner Science-Fiktion-Trilogie Metro weltweit bekannt wurde, hat mit Text einen politisch brisanten Techno-Thriller vorgelegt, eine moderne Geschichte von Schuld und Sühne.
Inszenierung
Dariusch Yazdkhasti
Bühne und Kostüme
Karla Fehlenberg
Video
Björn Gabriel
Anna Marienfeld
Dramaturgie
Katrin Enders
Ilja
Doğa Gürer
Petja
Simon Heinle
Vera / Nina / Nonna
Susanne Schieffer
Iljas Mutter / Petjas Mutter / Tante Ira / Die Frau mit den dicken Brillengläsern
Nicole Lippold
Petjas Vater / Taxifahrer / Ein bebrillter Kerl mit Papirossa
Georg Böhm
Der Uniformierte / Denis Sergejewitsch / Magomed / Anton Konstantinowitsch
Omar El-Saeidi
Serjoga / Boris Pawlowitsch / Goscha / Eine unbekannte Stimme
Kjell Brutscheidt (Bielefelder Studio)
Alexander Stürmer