Der tyrannische, verkrüppelte Hausherr, in dessen Schuld alle stehen und den die Liebe dann doch nicht zum besseren Menschen wandelt, gefallene Mädchen, mittellose Künstler, brutale Zuhälter und ein geheimnisvoller fremder Verwandter, dessen Auftauchen die finale Katastrophe auslösen wird.
In dieser Zwischenkriegswelt ist alles Teil der allgemeinen Inflation – Waren, Dienstleistungen und Menschen – und damit ersetzbar. Wird der Zuhälter Wladimir wegen Mordes verhaftet, taucht ein neuer Wladimir auf und auf Kellnerinnen, die zwangsläufig zu Prostituierten werden, folgen umgehend Nachfolgerinnen gleichen Namens. Ohne Ende, keine Hoffnung: "Weh uns. Alles wiederholt sich."
Roh, expressionistisch und unheimlich zeichnet der 23jährige Horváth die Brutalität der Menschen, der Verhältnisse, der Existenz. Der Regisseur Dušan David Pařízek wird den Verbindungslinien zu Horváths späteren Dramen und denen in unsere Zeit nachgehen.
Mehr als 70 Jahre nach dem Tod eines der meistgespielten deutschsprachigen Dramatikers taucht ein unbekanntes Stück auf, ein Sensationsfund. "So quälend und verzweifelt wie hier hat der Autor sich selbst und seine Zeit an keiner anderen Stelle seines Werkes befragt", so der Horváth-Experte Klaus Kastberger.
Regie / Bühne Dušan David Pařízek
Kostüme Kamila Polívková
Dramaturgie Birgit Lengers
Marcel Kohler Fürchtegott Lehmann
Franziska Machens Gilda
Wiebke Mollenhauer Ursula
Frank Seppeler Kaspar Lehmann
Elias Arens Klein
Lisa Hrdina Kellnerin, Nachfolgerin, Backfisch
Henning Vogt Wladimir
mit englischen Übertiteln
30. März 2017 20.00
19.30 Einführung - Saal
mit englischen Übertiteln
8. April 2017 19.30
mit englischen Übertiteln
18. April 2017 19.00
18.30 Einführung - Saal
mit englischen Übertiteln
25. April 2017 20.00