Ein Pornoscout sucht die wahre Liebe und ein Herr und eine Dame werden – im Treibsand versinkend – endlich einmal los, was sie dem anderen schon immer sagen wollten …
Esteve Soler entführt in sieben aberwitzigen Szenen auf die dunkle Seite der Liebe. Und das aus gutem Grund, denn so einfach – wie durch die rosarote Brille unverbesserlicher Romantiker gesehen – ist es mit der schönsten Sache der Welt nämlich nicht. Da wird gestritten, intrigiert, erpresst, vereinnahmt und verführt. Mit intelligentem Humor und mehr als einem Augenzwinkern nimmt sich der katalanische Autor dieses ewig menschlichen Themas an und lässt unsere allzu wohlmeinende, an Realitätsverlust grenzende Vorstellung von Liebe lustvoll gegen die Wand fahren. Ein Abend für Fortgeschrittene und Feinschmecker in Sachen Zweierbeziehung.
Nach Aufführungen in Venezuela, Spanien, Italien, Griechenland, Rumänien, der Schweiz und Österreich präsentiert das Schauspiel Chemnitz „Gegen die Liebe“ als Deutsche Erstaufführung. Solers sieben Dramolette sind Teil eines Zyklus, zu dem außerdem „Gegen die Demokratie“ und „Gegen den Fortschritt“ gehören. Mit ihnen hinterfragt der Autor allzu vertraute und akzeptierte Gewissheiten unserer Tage mit Mitteln des absurden Theaters.
Esteve Soler wurde 1976 in L’Hospitalet de Llobregat, Katalonien, geboren und lebt heute in Barcelona. Er studierte Regie und Dramaturgie am Institut del Teatre in Barcelona und gehört zum Autorenkreis der Sala Beckett in Barcelona, an der er auch Stückeschreiben unterrichtet. Seine Trilogie „Gegen den Fortschritt“, „Gegen die Liebe“, „Gegen die Demokratie“ wurde seit 2008 in sechs Sprachen übersetzt und von 30 Regisseuren in verschiedenen Ländern inszeniert. Sie stand 2014 im Theaterfinale des Premios Max, dem bedeutendsten spanischen Theaterpreis. Esteve Soler wurde 2008 zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens, 2011 zum International Literature Festival in Berlin sowie zweimal zum französischen Festival La Moussin d‘Été eingeladen.
Silke Johanna Fischer (Regie)
arbeitete als Bürokauffrau, in der Altenpflege und in der niederschwelligen Drogenarbeit, bevor sie nach Berlin zog und Theaterwissenschaft, Germanistik, Philosophie und Isländisch an der Freien und an der Humboldt Universität studierte. Nebenher engagierte sie sich bei zahlreichen Bühnen und freien Projekten, sie arbeitete u. a. als Regie- und Produktionsassistentin für das Gefängnis-Theaterprojekt mit inhaftierten Jugendlichen „EastWestSideStory“. 2010-2013 war sie am Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau als Regieassistentin engagiert und wirkte zudem als Sound-Designerin, Schlagzeugerin, Videokünstlerin, Schauspielerin und Regisseurin. Seit der Spielzeit 2013/2014 ist sie als Regieassistentin an den Theater Chemnitz engagiert und inszenierte hier äußerst erfolgreich das vorjährige Gewinnerstück des Chemnitzer Theaterpreises für junge Dramatik „Die Erben des Galilei“ von Martin Bauch.
Stefan Morgenstern (Bühne und Kostüme)
1960 in Köln geboren, lebt und arbeitet in Stuttgart. Er studierte Architektur und arbeitet seit 1993 als freier Bühnen- und Kostümbildner vor allem für Tanztheater, aber auch für Opern- und Schauspielproduktionen u. a. an den Staatstheatern Stuttgart, Nürnberg, Saarbrücken und Mainz, dem Nationaltheater Mannheim, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper, der Volksoper und dem Volkstheater Wien, dem Aalto-Theater Essen, den Landestheatern Klagenfurt, Eisenach, St. Pölten, Linz, Detmold und Esslingen, der Companie De Anima in Rio de Janeiro. 1996 war Stefan Morgenstern Stipendiat an der Akademie Solitude Stuttgart zur Vertiefung der Themen Raum – Bewegung – Musik – Interaktion – Improvisation.
Regie: Silke Johanna Fischer
Bühne und Kostüme: Stefan Morgenstern
Mit: Bianca Kriel (Prinzessin, Putzfrau 2, Freundin 2, Dame), Magda Decker (Putzfrau 1, Freundin 1, Mädchen), Grégoire Gros (Er, Herr 1, Mann), Fabian Jung (Bauer, Junge, Herr 2)
Die nächsten Vorstellungen:
14. und 20. Februar sowie 7. März, jeweils 20.00 Uhr