
Als Komponist, der an den politischen Umwälzungen seiner Zeit großen Anteil nahm, stattete Giuseppe Verdi den Protagonisten der shakespeareschen Tragödie mit den feinsten charakterlichen Nuancen zwischen Verlorenheit und Größenwahn aus. Die Inszenierung des Theaters Erfurt in Kooperation mit dem Theater Waidspeicher durchleuchtet dieses musikalische Porträt eines Machtmenschen.
Bei Regisseur Christian Georg Fuchs steht Macbeth im Mittelpunkt der Inszenierung und Puppen stellen die magischen Figuren dar. Auf der Bühne schafft die Ausstatterin Mila van Daag mit verschiedenen Lichteffekten und vielseitig einsetzbaren gespannten Stoffen einen unbestimmten Raum, in dem Realität und Traumwelt verschwimmen. Macbeth leidet an den Folgen seines gewaltvollen Kriegertums und wird doch in seiner Machtgier durch die Begegnungen mit den Hexen, Lady Macbeth und Banquo, gespielt von Melissa Stock und Heinrich Bennke, immer weiter getrieben.
Ralph Neubert, Studienleiter am Theater Erfurt, spielt am Klavier Verdis schaurige Musik für den mordlüsternen König von Schottland. Der Multi-Instrumentalist Gundolf Nandico improvisiert teils live Klangwelten mit Wald- und Alphorn sowie einer Loop-Maschine und verleiht Macbeth umtönenden und betörenden Visionen Schall und Rausch.
Kammersänger Máté Sólyom-Nagy verkörpert den tragischen König und die Spieler des Theaters Waidspeicher umgeben ihn mit seinem zwischen Wahn und Vision oszillierenden Umfeld aus Geistern, Menschen und Wiedergängern.
Inszenierung Christian Georg Fuchs
Ausstattung
Puppenbau
Mila van Daag
Kathrin Sellin
Dramaturgie Anna Nolte / Sonja Keßner
Regieassistenz & Inspizienz Philipp Etzel
Schwertkampftrainer Tobias Prüwer
Macbeth Ks. Máté Sólyom-Nagy
Puppenspieler Heinrich Bennke
Puppenspielerin Melissa Stock
Die Botin
Multiintrumentalist
Tjaade Muriel Kriegelstein
Gundolf Nandico
Klavier Ralph Neubert