Einen Stein in der Brust, wo andere ein Herz haben …
Ingeborg Bachmann und Hans Werner Henze setzten der Enge und Engstirnigkeit ihrer Zeit mit einer furiosen Parabel ein amüsantes Nachdenkmal. Als 1965 an der Deutschen Oper Berlin erstmals Der junge Lord gezeigt wird, spricht die Kritik von einer Sternstunde des Musiktheaters.
Wie göttlich ist der junge Lord, wie unbefangen, ungeniert …
„Dass Personen miteinander, gegeneinander und nebeneinander zu Wort kommen“ empfand Bachmann als „eine erregende Besonderheit“. Henze schuf ein kunstvolles Gewirr aus Stimmen und Stimmungen.
Dem treffsicheren Wort der Dichterin hält der pointierte Instinkt der Musik die Waage. Die Lebendigkeit der großen Ensembles und die feine Charakterzeichnung der Personen machen das Stück zu einem Jahrhundertwerk. Poesie und Sarkasmus spielen einander die Bälle zu. Am Dirigentenpult steht der Wahnwitz mit lakonischem Augenzwinkern.
Musikalische Leitung: Jac van Steen
Inszenierung: Christine Mielitz
Bühnenbild und Kostüme: Kaspar Glarner
Musikalische Leitung Jac van Steen
Regie Christine Mielitz
Ausstattung Kaspar Glarner
Choreographie Justo Moret Ruiz
Dramaturgie Dr. Klaus Angermann
Sir Edgar Hannes Brock
Sein Sekretär Simon Neal
Lord Barrat Jeff Martin
Begonia Ji Young Michel
Der Bürgermeister Bart Driessen
Oberjustizrat Hasentreffer Brian Dore
Ökonomierat Scharf Vidar Gunnarsson
Professor von Mucker Stephan Boving
Baronin Grünwiesel Maria Hilmes
Frau von Hufnagel Vera Semieniuk
Frau Oberjustizrat Hasentreff Lydia Skourides
Luise Martina Schilling
Ida Christina Rümann
Ein Kammermädchen Julia Giebel
Wilhelm Peter Diebschlag
Amintore La Rocca Charles Kim
Ein Lichtputzer Hans-Werner Bramer
Kinderchor Chorakademie