Ein zu ewiger Irrfahrt auf den Weltmeeren verdammter holländischer Kapitän ist auf der Suche nach einer Frau, die ihm treu bis in den Tod ist und ihn damit von seinem Fluch erlöst. Mit Senta, der Tochter des geschäftstüchtigen norwegischen Kaufmanns Daland, steht ihm endlich die Ersehnte gegenüber. Lange schon hat sie sich die Ankunft des geheimnisvollen Holländers, von dem sie eine traurige Ballade zu singen weiß, erträumt. Den Unseligen von seinem Fluch zu befreien, wird zu ihrem ganzen Lebensziel.
Bedingungslose Liebe und Opferbereitschaft, Todessehnsucht und Erlösung im Tod – fast alle zentralen Themen aus Richard Wagners späteren Musikdramen sind im „Fliegenden Holländer“ im Kern enthalten. Obgleich das Werk noch der Form der „Nummernoper“ verpflichtet ist, sprengt Wagner hier erstmals an vielen Stellen dieses Schema und macht damit den entscheidenden Schritt zum sinfonisch konzipierten Musikdrama. Und noch in einer anderen Hinsicht war „Der fliegende Holländer“ zukunftsweisend: Das Stück lässt die Bühne geradezu zum Seelenspiegel werden. So wie im Traum Elemente des Unbewussten in Bilder gefasst an die Oberfläche des Bewusstseins gelangen, so spült hier das auf-gewühlte Meer das geheimnisvolle Phantom des Holländers in die rationale Kaufmannswelt. Wie im Traum verschwimmen Wirklichkeit und Phantasie zu einer neuen Wahrheit.
Dichtung vom Komponisten
Musikalische Leitung: Fabrizio Ventura
Regie: Andreas Baesler
Bühne: Andreas Wilkens
Kostüme: Henrike Bromber
Dramaturgie: Jens Ponath
Mitwirkende:
Turid Karlsen (Senta), Suzanne McLeod (Mary); Plamen Hidjov (Daland), Wolfgang Schwaninger (Erik), Johannes Schwärsky (Holländer), Andrea Shin (Steuermann)
Chor und Extrachor der Städtischen Bühnen Münster
Mitglieder ChorWerk Ruhr
Weitere Vorstellungen im Oktober:
Dienstag, 12. Oktober, 19.30 h
Sonntag, 17. Oktober, 19.30 h
Freitag, 22. Oktober, 19.30 h
Dienstag, 26. Oktober, 19.30 h
Samstag, 30. Oktober, 19.30 h