Die Ehefrau scheint interessiert an den Krankheiten, aber Töchterchen Angelique hat sich in diesen Cléante verliebt und will partout nicht begreifen, wie wichtig es ist, dass sie einen Arzt heiratet. Denn schon vor den Zeiten von Praxisgebühr und Eigenbeteiligung war Kranksein - oder zumindest Behandeltwerden - teuer. Sich da auf das von Bruder und Dienerin vorgeschlagene Experiment einzulassen, so zu tun, als sei er wirklich tot, empfindet Argan als äußerst riskant: Was, wenn er dabei stirbt?
Die Angst des Menschen vor seiner Vergänglichkeit und alle damit verbundenen Schwächen hat Molière schon vor fast vierhundert Jahren in „Der eingebildet Kranke“ erkannt und mit gnadenlosem Humor durchleuchtet.
Marcus Everding (Inszenierung)
Katja Schindowski (Bühne und Kostüme)
Dr. Christian Katzschmann (Dramaturgie)