In ihren Einträgen, in denen sie Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt sowie den Alltag eines zum Untertauchen gezwungenen jüdischen Mädchens gibt, zeigt sich die junge Autorin als lebenskluge und selbstkritische Beobachterin. Mit Humor und Zuversicht bewahrt sie ihren Glauben an eine friedvolle Zukunft und nimmt doch die Abgründe der Zeit mit großer Klarheit wahr. Anne Franks Schriften wurden inzwischen in mehr als 70 Sprachen übersetzt und in über 100 Ländern veröffentlicht, was zeigt, wie sehr ihr Versuch, sich durch das Schreiben in ihrer Lebensrealität zurechtzufinden, die Menschen weltweit bewegt.
Der russisch-jüdische Komponist, Maler und Schriftsteller Grigori Frid erlebte den Zweiten Weltkrieg an der Front sowie die katastrophale Nachkriegszeit in der Sowjetunion. Viele seiner Familienmitglieder waren vom Zwang und Terror der stalinistischen Diktatur unmittelbar betroffen. Tief beeindruckt von Anne Franks Tagebuch entschloss er sich, eine Oper zu schreiben – ungeachtet des damaligen Verbotes, den Holocaust und jüdische Geschichten zu thematisieren. Er fasste das Buch in eine hochkonzentrierte Oper, die deutlich macht, dass uns Geschichte immer noch und immer wieder angeht. Regisseurin Corinna Tetzel spannt in ihrem Chemnitzer Regie-Debüt einen Bogen zwischen Komponisten, Autorin und Publikum und holt Grigori Frids Oper ins Hier und Heute.
ab 14 Jahren
Mit freundlicher Unterstützung durch die Jüdische Gemeinde Chemnitz
Musikalische Leitung
Maximilian Otto
Inszenierung und Bühne
Corinna Tetzel
Kostüme
Judith Adam
Soundcollage
DJ Dirk Duske
Dramaturgie
Christiane Holland
Eine Sängerin
Elisabeth Dopheide
Eine Jugendliche
Helena Böse*
Pauline Mickelthwate*
Grigori Frid
Thomas Stöß*
Markus Teichler*
Funktionsträger:innen
Katharina Kunze*
Andreas Stoff*
Malte Weirauch*
* Mitglieder der Musiktheaterstatisterie
Weitere Termine
Dienstag, 27. August 2024
19.30 Uhr
Mittwoch, 28. August 2024
11.00 Uhr
Donnerstag, 29. August 2024
11.00 Uhr
Dienstag, 29. Oktober 2024
19.30 Uhr
Mittwoch, 30. Oktober 2024
10.00 Uhr