Seit dem Beginn der Intendanz von Amélie Niermeyer widmet sich das Düsseldorfer Schauspielhaus mit dem Autorenlabor verstärkt der kontinuierlichen Förderung junger Autorinnen und Autoren. Das Projekt hat in der Theaterlandschaft viel Aufmerksamkeit erregt, denn das Konzept ist im deutschsprachigen Raum einmalig: Die ausgewählten Teilnehmer treffen sich einmal pro Monat für drei Tage mit Thomas Jonigk in Düsseldorf. Im Rahmen der regelmäßigen Treffen haben sie die Möglichkeit, den Düsseldorfer Theaterbetrieb kennen zu lernen, Proben und Vorstellungen zu besuchen oder auch Gespräche mit Schauspielern, Regisseuren, Dramaturgen und der Theaterleitung zu führen.
Außerdem werden sie in der Entwicklung und Entstehung ihrer Theaterstücke unterstützt und begleitet, wobei der Austausch und die Konfrontation mit anderen Schreibenden als konstruktive Herausforderung verstanden werden.
Im Verlauf einer Spielzeit verlagert sich der Fokus zunehmend auf das Lektorieren der Texte. Das Projekt versucht, den individuellen Bedürfnissen der Autoren gerecht zu werden, damit diese die ihnen entsprechende Produktionsform finden und perfektionieren können.
Am Ende der Spielzeit werden die entstandenen Texte vor Publikum durch das Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses in Lesungen vorgestellt. Die Lesungen werden nicht szenisch sein, damit nicht die Regie, sondern der entstandene Text - und somit der Autor - im Zentrum steht. Eines der Stücke wird von der Theaterleitung und dem Publikum ausgewählt und in der folgenden Spielzeit in Düsseldorf uraufgeführt. Das Projekt wird gefördert von der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf.
Zuschauer des Jungen Schauspielhauses werden schon vor dem Abschluss des Autorenlabors Gelegenheit haben, eine der Autorinnen näher kennen zu lernen: Die Deutschsprachige Erstaufführung von Tina Müllers Stück „Türkisch Gold“ wird von René Schubert für Zuschauer ab 13 Jahren im Studio an der Münsterstraße inszeniert. Premiere ist am 4. November.