Die beiden werden ein Paar und stürzen sich gemeinsam in das wilde und dekadente Berliner Nachtleben. Doch Hitlers Machtergreifung wirft ihre Schatten voraus. Spätestens, als die Verlobungsfeier von Fräulein Schneider mit dem jüdischen Obsthändler Herrn Schultz in einem rassistischen Eklat endet, wird offenbar, dass die Nazibewegung in der Mitte der deutschen Gesellschaft angekommen ist und zunehmend die offene und tolerante Atmosphäre der Weltstadt vergiftet. Cliff und Sally müssen entscheiden, ob es für sie eine Zukunft in Berlin geben kann.
In rasanter Geschwindigkeit wird Cliff hineingezogen in eine Vielfalt von Lebensentwürfen, deren Protagonisten, so der Regisseur Mark Zurmühle, «der Wunsch eint, ihr Leben so zu führen, wie sie es sich vorstellen. Ein Leben in Freiheit, in dem sie so sein können, wie sie sind.» Cliff Bradshaw steht im Zentrum dieser Traumtänzer und reitet mit auf der Woge der Euphorie – um dann mit wachsendem Erschrecken zu erkennen, wie sich im Zuge des aufkommenden Nationalsozialismus alles in einen Alptraum verwandelt. So erzählt das 1966 uraufgeführte Musical «Cabaret» für Zurmühle «nicht nur von der großen Hingabe an ein selbstbestimmtes Leben, sondern auch von dem Moment, in dem Ängste und Gewalt den Traum von Toleranz und Menschenwürde zerstören.»
Im Rhythmus der Goldenen Zwanziger
Die Ambivalenz des gesellschaftspolitischen Umbruchs Anfang der 1930er Jahre spiegelt sich nicht nur in den berührenden Figurengeschichten, sondern auch in der Musik – in dem Nebeneinander der von Kurt Weill inspirierten Songs und mitreißenden Shownummern im Rhythmus der Goldenen Zwanziger.
Auf der Grundlage der autobiographischen Texte des Schriftstellers Christopher Isherwood entwickelten der Komponist John Kander und der Texter Fred Ebb das 1966 uraufgeführte Musical Cabaret, das im Rhythmus der Goldenen Zwanziger pulsiert – ein Tanz auf dem Vulkan. Songs wie «Willkommen Bienvenue Welcome», «Money» und «Cabaret» haben es weltberühmt gemacht – wie auch die kongeniale Kino-Interpretation des Stoffes mit Liza Minnelli als Sally Bowles.
Buch von Joe Masteroff nach dem Stück Ich bin eine Kamera von John van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood
Gesangstexte von Fred Ebb
Musik von John Kander
Deutsch von Robert Gilbert
Inszenierung Mark Zurmühle
Musikalische Leitung Jan-Hendrik Ehlers
Choreografie Andrea Danae Kingston
Bühne Eleonore Bircher
Kostüme Cornelia Schmidt
Dramaturgie Nadja Hess
Regieassistenz Luise Peters
Regiehospitanz Anita Hauch
Soufflage Birgit Ermers
Inspizienz Dayen Tuskan
Sally Bowles Dorothea Maria Müller
Clifford Bradshaw Henning Bäcker
Conférencier Sascha Maria Icks
Ernst Ludwig Jakob Tögel
Fräulein Schneider Isabel Zeumer
Herr Schultz Kay Krause
Fräulein Kost Juliane Schwabe
Max, Matrosen u. a. Marc Vinzing
Kit-Kat-Girls Lidia Melnikova
Rena Somehara
Judith Urban
Juliane Schwabe
Kit-Kat-Boys Ilario Frigione
Edward Hookham
Helge Mark Lodder
Kit-Kat-Band Nigel Moore (Trompete/Flügelhorn)
Marco Priedöhl (Saxophon/Klarinette/Flöte)
Matthias Strass (Gitarre/Banjo)
Stephan Werner (Kontrabass/Tuba)
Olaf Satzer (Schlagzeug Perkussion)
Jan-Hendrik Ehlers (Klavier/Posaune/ Akkordeon // Leitung)
Weitere Termine:
27.02. / 08.03. / 14.03. / 31.03. / 04.04. / 12.04. / 26.04. / 03.05. / 23.05. / 09.06. und 20.06.2019, jeweils um 19:30 Uhr sowie am 28.04.2019 um 15:00 Uhr
DAs Bild zeigt John Kander