Der Hofstaat flüchtet sich derweil in opportunistische Schmeichelei. Von quälendem Misstrauen befallen, sieht sich Richard von den rechtmäßigen Thronfolgern – den Söhnen aus Königin Elisabeths erster Ehe – bedroht und befiehlt, die Prinzen lebendig begraben zu lassen. Weder das qualvolle Ableben der Königin, noch der erbitterte Kampf des abtrünnigen Herzogs Buckingham gegen die königlichen Truppen können Richards politisches Kalkül erschüttern. Zurück bleibt ein ohnmächtiger, an seinen Allmachtsfantasien gescheiterter, einsamer König, der als Erkennender nur noch den eigenen Tod ersehnt.
Der Hamburger Schriftsteller und Orgelbauer Hans Henny Jahnn hat Anfang des 20. Jahrhunderts ein sprachlich expressives Drama über die widersprüchliche Figur des 1483 gekrönten Richard Gloucester geschrieben. Diese radikale historische Tragödie über universalen Schmerz und die bedingungslose Anerkennung alles Kreatürlichen ist eine direkte Anklage Gottes, König Richards Verworfenheit ein monströser Protest gegen das unerlöste Dasein des Menschen auf Erden.
Regie: Frank Castorf
Bühnenbild: Bert Neumann
Kostüme: Bert Neumann
Licht: Lothar Baumgarte
Dramaturgie: Amely Joana Haag
mit
Martin Wuttke
Ignaz Kirchner
Fabian Krüger
Jasna Fritzi Bauer
Oliver Masucci
Marcus Kiepe
Hermann Scheidleder
Dirk Nocker
Sophie Rois
Markus Meyer
Marc Hosemann
Mittwoch, 12.03.2014 | 18.00 UhrBurgtheater
Freitag, 14.03.2014 | 17.00 UhrBurgtheater
Donnerstag, 20.03.2014 | 17.00 UhrBurgtheater
April
Samstag, 12.04.2014 | 17.00 UhrBurgtheater
Sonntag, 13.04.2014 | 17.00 UhrBurgtheater