Gegenstand dieser "novellistischen Studie" ist die Psyche des einfachen Bahnwärters Thiel, die vor allem von Verdrängung und Entfremdung bestimmt wird. Seine Psyche spiegelt sich in der gleichzeitigen Schilderung von Thiels Innenwelt und dessen Wahrnehmung der Außenwelt. Natur und Technik, Anarchie und Angepasstheit, Glück und Schuld prallen erbarmungslos aufeinander und machen diese Novelle von Gerhart Hauptmann so besonders und literaturgeschichtlich schwer einzuordnen.
zum 150. Geburtstag des Dramatikers und Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann inszeniert Armin Petras seine Version der Novelle Bahnwärter Thiel mit Regine Zimmermann, Peter Kurth und der Tänzerin Diane Gemsch. Armin Petras nähert sich dieser eigentlich kommunikationsarmen Erzählung über den Aufstand der Gefühle emotional, performativ und assoziativ mit zwei Schauspielern und einer Tänzerin. Schattenspiel, Film- und Videosequenzen sowie Musik, sind weitere Elemente dieser Inszenierung. Er versucht, eine eigene Bühnensprache und Übersetzung für diesen außergewöhnlichen Text zu finden, die nicht so sehr auf klassischen Dialogen und Situationen aufbaut, als vielmehr das sichtbar machen möchte, was zwischen den Zeilen steht und bei der Lektüre so berührt.
Mit: Regine Zimmermann / Peter Kurth / Diane Gemsch
Regie: Armin Petras
Bühne: Olaf Altmann
Kostüme: Valerie von Stillfried
Choreographie: Berit Jentzsch
Musik: Thomas Kürstner, Sebastian Vogel
Video: Rebecca Riedel
Dramaturgie: Jens Groß
Weitere Vorstellungen am 21. und 29. November 2012