Aber das ist nur der Anfang des gesellschaftlichen Ausstiegst des jungen Dichters. Baal kann sich immer weniger integrieren. Er sucht kompromisslos seine Freiheit: Er verführt die Frau seines Gönners ebenso wie die seines Freundes Johannes. Aus Eifersucht bringt er seinen Freund und Weggefährten Ekart um. Für seine persönliche Freiheit muss er einen hohen Preis zahlen: einsam und verlassen krepiert er in einem Holzfällerlager.
Mit seinem Erstlingswerk „Baal“ hat Bertolt Brecht 1919 ein großes Plädoyer für das Recht auf die Verwirklichung des persönlichen Glückes niedergeschrieben, das fortan das wichtigste Thema seines literarischen Schaffens sein würde. Zum ersten Mal wird nun am Landestheater Niederbayern dieses Werk aus der expressionistischen Phase des Autors gezeigt.
Regisseur Oliver Heinz Karbus bezeichnet Baal als ein großes Liebesgedicht an die Freiheit. Doch durch den Absolutheitsanspruch, den Baal seiner Freiheitsliebe zubilligt, wird sie asozial und richtet sich gegen ihn selbst.
Regie Heinz Oliver Karbus
Bühne Markus Falkensteiner
Kostüme Christiane Becker
Musik Kyrill Sohm
Mit
Baal Andreas Schneider
Ekart Jochen Decker
Baals Mutter/1. Dame Ursula Erb
In weiteren Rollen Antonia Reidel, Talea Rüsing, Ines Schmiedt, David Moorbach, Reinhard Peer, Marco Schaaf, Olaf Schürmann, Joachim Vollrath