Netzhammer hat aus computergeneriertem und konkretem Material eine Bühneninstallation und -projektion entwickelt, die eigentlich eine deutliche Dominanz über die filigran exakten Bewegungsmuster der Tänzerin ausüben müsste.
Huber aber eignet sich diese semi-virtuelle Umgebung nicht nur an, sondern startet eine intime Kommunikation mit dem nur scheinbar Seelenlosen: Impulse, Regeln und Grenzen figurativer Bewegung im realen, imaginierten und synthetischen Raum werden vermischt und damit neue Bedeutungsfelder exploriert. Ständig wird dieser fragile Kosmos umgeordnet und anders ausbalanciert. Die Figur – welche ist es? – muss sich immer wieder ihrer selbst vergewissern und lotet dabei ihre eigenen Körpergesetze und Grenzen aus. Der Körper transformiert sich, Bedeutungen und Funktionen verschieben sich, neue Assoziationsfelder öffnen sich. Körperteile verselbständigen sich und werden zu Fremdkörpern. Alltägliche Gegenstände werden zu beseelten imaginären Partnern und gehen unerwartete Allianzen ein.
Die Impulse, Regeln und Grenzen figurativer Bewegung im realen, imaginierten und synthetischen Raum werden vermischt und damit neue Bedeutungsfelder ausgetestet. Der menschliche Körper ist Instrument und Forschungsgegenstand zugleich, verletzlich und unmittelbar in seiner physischen Präsenz. In seinen vielschichtigen Transformationen verschieben sich tradierte Orientierungssysteme und krümmen sich zu modellhaften Gebilden. Die Ritze zwischen dem Möglichen und dem Unmöglichen wird zum Proberaum assoziationsreicher Momente.
Zusammengehalten von der enormen körperlichen Präsenz der Tänzerin öffnet sich ein oszillierendes System, das zwischen mehreren Zuständen hin und herschwingt, ein Raum des Dazwischen, zwischen Tanz und Performance, Projektion und realem Raum, Innen und Außen, konkret und imaginär, natürlich und künstlich, versehrt und unversehrt, verletzlich und perfekt, zwischen Regelwerk und Anarchie, zwischen Mikro- und Makrokosmos.
Konzept, Choreografie, Tanz: Anna Huber Konzept,
Bühne, Video: Yves Netzhammer
Musik: Martin Schütz
Kostüme: Zuzana Ponicanova
Licht: Ursula Degen
Oeil extérieur: Andreas Storm
Assistenz: Petra Rusch
17. Februar 2012, 20.00 Uhr
18. Februar 2012, 20.00 Uhr
Produktion: annahuber.compagnie Koproduktion: Dampfzentrale Bern, Tanzhaus Zürich.
Mit freundlicher Unterstützung von Kultur Stadt Bern, SWISSLOS/Amt für Kultur Kanton Bern, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung.
Internet: www.annahuber.net
Konzept, Choreografie, Tanz: Anna Huber Konzept, Bühne, Video: Yves Netzhammer Musik: Martin Schütz Kostüme: Zuzana Ponicanova Licht: Ursula Degen Oeil extérieur: Andreas Storm Assistenz: Petra Rusch
Produktion: annahuber.compagnie. Koproduktion: Dampfzentrale Bern, Tanzhaus Zürich; Mit freundlicher Unterstützung von Kultur Stadt Bern, SWISSLOS/Amt für Kultur Kanton Bern, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung.