Eine Frau, die sich als Kämpferin begreift und sich zunächst nicht als Mörderin sehen möchte, erzählt ihre Geschichte, die immer mehr zur emotionalen, subjektiven Innenschau wird, während sie die Außenwelt durch ein Kamera-Objektiv wahrnimmt. Neue Techniken der Überwachung und Kriegsführung werden dabei ebenso reflektiert, wie die Frage nach Objektivität im Krieg.
Seinem Stück stellte der amerikanische Autor George Brant eine gründliche Recherche über die Folgen neuer Kriegstechnologien Stück voran. Soldat*innen, die fernab jeder Gefahr für den eigenen Leib und für das eigene Leben die `Joysticks´ oder vielmehr die Fern-Steuerung von Tötungsmaschinen bedienen, erleiden ebenso posttraumatische Belastungsstörungen wie ihre Kolleg*innen im nicht-virtuellen Krieg.
AM BODEN (Grounded) erlangte nach der Londoner Uraufführung auch international Erfolg und wurde mit etlichen Preisen ausgezeichnet. Die deutsche Erstaufführung fand am Düsseldorfer Schauspielhaus statt.
Der junge Regisseur Richard Wagner lässt die Zuschauer*innen in seiner Inszenierung die Perspektiven wechseln: So wird dem Publikum – auch mithilfe von Silent Disco Kopfhörern –ein Eintauchen in die Gedanken der Pilotin ermöglicht. Der Theater-Monolog wird immer wieder zur audio-visuellen Performance mit immersivem Charakter.
Mit
Yana Robin la Baume
Regie
Richard Wagner
Dramaturgie
Karoline Hoefer
Musik und Video
Anne Marie Himmelmann