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Wiederentdeckte Operette „Eine Frau von Format” von Michael Krasznay-Krausz an der Oper Köln

Premiere So. 11. Mai 2025, 18:00 bis 20:45 Uhr, StaatenHaus Saal 1

Berliner Operettenhit, in den 30er Jahren aufgrund der jüdischen Autorenschaft von den Spielplänen verbannt und nun nach über 90 Jahren endlich wieder auf der Bühne. -- Das Fürstentum Silistrien ist begehrt. Gleich zwei europäische Staaten konkurrieren um einen Handelsvertrag: Ungarn und die Türkei. Doch Silistrien wird sich lediglich für einen Partner entscheiden. Während der ungarische Botschafter Graf Géza von Tököli bereits um die Gunst der silistrischen Fürstin Petra buhlt, warten alle gespannt auf die Ankunft des türkischen Botschafters. Dessen Auftritt übertrifft schließlich alle Erwartungen, denn wie sich herausstellt, ist der Diplomat der Türkei eine Frau: Dschilli Bey! Nun werden Genderklischees und kulturelle Vorurteile auf den Kopf gestellt und gehörig durcheinandergewirbelt. Ein Konkurrenzkampf voller Intrigen, Verwechslungen und überraschenden Wendungen nimmt seinen Lauf. Wer am Ende gewinnt? Sehen Sie selbst!

 

Copyright: Matthias Jung


Mit „Eine Frau von Format“ gelang Michael Krasznay-Krausz 1927 am Theater des Westens in Berlin ein Sensationserfolg. Die weibliche Hauptrolle übernahm keine Geringere als Operettenkönigin Fritzi Massary. Wenig später verschwand das Werk in den Wirren zwischen Machtergreifung und Zweitem Weltkrieg und kehrt nun an der Oper Köln zurück auf die Bühne. Der heute ebenfalls vergessene jüdische Komponist Michael Krasznay-Krausz wurde 1897 in Österreich-Ungarn geboren und lebte in Budapest, Wien und Berlin. Als Schüler von Zoltán Kodály komponierte er zunächst sinfonische Musik und Opern, bevor er sich ab 1923 dem Genre der Operette zuwandte und darüber hinaus zahlreiche Schlager komponierte. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verließ er Berlin, 1938 nach dem Anschluss Österreichs schließlich auch Wien und zog zurück nach Budapest, wo er 1940 verstarb.

Der Regisseur und dreimalige Preisträger des begehrten BR-Operettenfroschs Christian von Götz gilt bereits als Experte für Operetten-Ausgrabungen einst verfemter Komponisten. So brachte er zuletzt mit großem Erfolg Ralph Benatzkys „Der reichste Mann der Welt“ und Hugo Hirschs „Der Fürst von Pappenheim“ am Erzgebirgischen Theater Annaberg auf die Bühne. Darüber hinaus arbeitete er als Regisseur an der Staatsoper Hamburg, der Komischen Oper Berlin und der Oper Leipzig. Nun inszeniert er die Operetten-Wiederentdeckung „Eine Frau von Format“ an der Oper Köln als spielwütiges und genderfluides Show-Spektakel. Mit dem Operettenspezialisten Adam Benzwi konnte ein kongenialer Partner am Pult gewonnen werden, der den Melodienreichtum dieser Berliner Operette mit den für die Goldenen Zwanziger typischen Modetänzen zum Leben erweckt. So erklingen neben dem klassischen Walzer-Schritt auch schmissige Foxtrott- und Boston-, Tango- undFlamenco-Rhythmen. Ein Abend voller Ohrwurmgaranten, Tempo, Verruchtheit, Diversität und Glamour!

Operette in drei Akten
Libretto von Rudolph Schanzer und Ernst Welisch
Textfassung von Christian von Götz und Svenja Gottsmann
Musikalisches Arrangement von Adam Benzwi, Orchestrierung von Daniel Busch

Musikalische Leitung
Adam Benzwi / Arne Willimczik
Inszenierung
Christian von Götz
Bühne
Dieter Richter
Kostüme
Sarah Mittenbühler
Choreographie
Federico Zeno Bassanese
Licht
Andreas Grüter
Chorleitung
Rustam Samedov
Dramaturgie
Svenja Gottsmann

Dschilli Bey
Annette Dasch
Géza, Graf von Tököli
Wolfgang Stefan Schwaiger
Petra, Fürstin von Silistrien
Claudia Rohrbach
Negruzzi, Kanzler
KS Dalia Schaechter
Baronin Manulescu
Tobias Hieronimi
Báron Pista
Richard Glöckner
Generalkonsul Zuntz
Stefan Sevenich
Lya, seine Tochter
Giulia Montanari
Kapitän Penesch
Martin Koch

Chor
Chor der Oper Köln
Orchester
Gürzenich-Orchester Köln

 

 

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