Klytaimnestra kehrt ohne Tochter nach Mykene zurück und übernimmt die Macht. An ihre Seite tritt die Hetäre Phryne, eine Frau, die Agamemnon bei einem vorherigen Feldzug »erbeutet« hat. Beide vereint der unbedingte Drang, das Leben selbstbestimmt zu leben, nie mehr Opfer zu werden. Auch Klytaimnestras verbleibende Tochter Elektra soll diesem Schicksal entgehen. Sie aber solidarisiert sich mit ihrem Vater.
In ihrer Antikenüberschreibung erzählt die Autorin Tine Rahel Völcker mit abgründigem Humor von einer Familie, in der wie unter Wiederholungszwang generationsübergreifend Gewalt mit Gewalt beantwortet wird. Sie hinterfragt die patriarchale Macht und Deutungshoheit und sucht nach einer unkonventionellen Perspektive auf den oft erzählten Mythos. Ist nach dem Grauen ein Neuanfang möglich? Und wenn ja, wie?
Regie: Jorinde Dröse
Bühne: Magdalena Gut
Kostüme: Juliane Kalkowski
Musik & Komposition: Lars Wittershagen
Licht: Jürgen Kapitein
Dramaturgie: Sibylle Dudek