Widmanns Partitur bildet eine Collage, die die heterogene Gesellschaft Babylons nachzeichnet und in der unterschiedlichste Klangfarben,,-Szenen und -Strukturen aufeinanderprallen. Hierbei werden zahlreiche Bezüge zur Musikgeschichte und zu bekannten Sujets hergestellt. Im Zuge der Überarbeitung der ursprünglichen Fassung nahm Widmann diverse größere Kürzungen und Umgestaltungen der Szenen vor, komponierte neue Arien sowie Übergänge und veränderte die Instrumentation.
Jörg Widmann gehört zu den vielseitigsten Künstlern seiner Generation. Als Klarinettist gastiert er regelmäßig bei bedeutenden internationalen Orchestern mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Kent Nagano, Christoph Eschenbach und Christoph von Dohnányi. Komposition studierte er bei Kay Westermann, Wilfried Hiller, Hans Werner Henze und Wolfgang Rihm. Orchester wie die Wiener und die Berliner Philharmoniker, das New York Philharmonic, Orchestre de Paris, BBC Symphony Orchestra und viele andere haben seine Musik uraufgeführt und regelmäßig in ihrem Konzertrepertoire. Die Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim brachten alle seine großen sinfonischen Werke zur Aufführung. Jörg Widmann war Residenzkünstler zahlreicher Orchester und Festivals. Die Carnegie Hall in New York, das Konzerthaus Wien, die Alte Oper Frankfurt und die Kölner Philharmonie widmeten ihm in den vergangenen Jahren Komponistenportraits. Er war Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, der Freien Akademie der Künste Hamburg und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, die ihm 2018 mit dem Robert Schumann Preis für Dichtung und Musik ausgezeichnete. Im Dezember 2018 wurde er mit dem bayerischen Maximiliansorden geehrt.
Andreas Kriegenburg war bis 1996 fester Regisseur an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Seine dortige Inszenierung von Büchners »Woyzeck« wurde für das Berliner Theatertreffen ausgewählt. Als Hausregisseur war er anschließend am Staatstheater Hannover (1997–1999) und am Burgtheater in Wien (1999–2001) engagiert. Von 2001 bis 2009 war er Oberspielleiter am Thalia Theater in Hamburg. Im September 2009 ging er zusammen mit Intendant Ulrich Khuon ans Deutsche Theater in Berlin und war dort bis 2013/14 Hausregisseur. Als Opernregisseur debütierte Kriegenburg 2006 mit ORFEO ED EURIDICE in Magdeburg. Es folgten u. a. WOZZECK, DER RING DES NIBELUNGEN und DIE SOLDATEN an der Bayerischen Staatsoper, OTELLO an der Deutschen Oper Berlin, TOSCA in Frankfurt, LADY MACBETH VON MZENSK bei den Salzburger Festspielen 2017, LES HUGUENOTS an der Opéra national de Paris und RIGOLETTO am Neuen Nationaltheater Tokio. Für seine Bearbeitung von Hebbels »Die Nibelungen« erhielt er 2005 den österreichischen Nestroy-Theaterpreis für die beste deutschsprachige Inszenierung des Jahres sowie den 3sat-Innovationspreis für seine »zukunftsweisende Leistung«. 2008 wurde er für seine Uraufführung von Dea Lohers »Das letzte Feuer« mit dem deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet.
Christopher Ward studierte an der Oxford University und der Guildhall School of Music and Drama. 2004 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich, bevor er 2005 als Kapellmeister und Solorepetitor ans Staatstheater Kassel wechselte. 2006 assistierte er Sir Simon Rattle mit den Berliner Philharmonikern bei Wagners DAS RHEINGOLD zuerst beim Festival d’Aix-en-Provence, dann in Berlin und schließlich bei den Osterfestspielen Salzburg. 2009 wurde er an der Bayerischen Staatsoper Kapellmeister und Assistent von Kent Nagano. Ward übernahm hier die musikalische Leitung einiger Neuproduktionen sowie zahlreiche Konzerte. Außerdem gastierte er an der Hamburgischen Staatsoper, der Deutschen Oper am Rhein, der Komischen Oper Berlin, an der Oper Graz, am Salzburger Landestheater und am Staatstheater Mainz. Seit August 2018 ist Christopher Ward Generalmusikdirektor der Stadt Aachen und leitet damit auch das Sinfonieorchester Aachen.
Zum Ensemble gehören Mojca Erdmann (Die Seele), Susanne Elmark (Inanna), Charles Workman (Tammu), John Tomlinson (Der Priesterkönig), Marina Prudenskaya (Der Euphrat), Andrew Watts (Der Skorpionmensch), Florian Hoffmann (Ein Priester), Otto Katzameier (Der Tod), Felix von Manteuffel (Ezechiel), David Oštrek (Der Schreiber / Erster Pförtner zur Unterwelt / Septett), Giorgi Mtchedlishvili (Zweiter Pförtner zur Unterwelt / Septett), ein Solist des Kinderchors der Staatsoper Unter den Linden (Der Bote / Ein Kind) sowie als Mitglieder der Septette Sarah Aristidou, Samantha Britt, Corinna Scheurle, Linard Vrielink, Noriyuki Sawabu, Giorgi Mtchedlishvili, David Oštrek, Anna Malesza, Katharina Kammerloher, Alexandra Ionis, Rowan Hellier, Matthew Peña, Jaka Mihelač, Jakob Ahles. Darüber hinaus singt der Staatsopernchor, einstudiert von Martin Wright.
Die Vorstellung wird live im rbb Kulturradio gesendet und audiovisuell auf der Homepage www.kulturradio.de sowie auf www.staatsoper-berlin.de gestreamt.
BABYLON
Oper in sieben Bildern (2012/2019)
Musik von Jörg Widmann
Text von Peter Sloterdijk
Uraufführung der revidierten Fassung am 9. März 2019 um 18:00 Uhr
Weitere Vorstellungen am 11., 20., 22. und 24. März 2019
Staatsoper Unter den Linden
Eine Werkeinführung findet jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Apollosaal statt.
Die Produktion wird unterstützt durch den Verein der Freunde und Förderer der Staatsoper Unter den Linden
Tickets sowie weitere Informationen unter Telefon 030 20 35 45 55 und www.staatsoper-berlin.de