Doch zurück zur Musik. Seichte, beschwingte Rhythmen dringen in jedes Ohr. Wenige Minuten später die nächste Zwischenschalte: Ein riesiges, flammendes Objekt ist auf eine Farm in Washington gestürzt. Die Zuhörer werden aufgeregter – der Reporter langsam panisch, als er verkündet: „Gott im Himmel! Etwas kriecht aus dem Schatten wie eine graue Schlange. Das sieht wie ein Tentakel aus … Ich kann seinen Körper sehen … groß wie ein Bär und glänzend wie nasses Leder.“ Hunderte besorgte Hörer rufen nun bei CBS an, werden aber beruhigt: Alles sei nur ein Radiohörspiel. Die Invasion der
Marsianer fände nicht statt. Noch Tage später entdeckt man in Wäldern und U-Bahn-Schächten verängstigte Menschen, die sich vor der vermeintlichen Gefahr versteckt hatten, und der Regisseur des Abends, Orson Welles, muss sich in der Öffentlichkeit wie vor einem Tribunal verantworten.
2015 nähert sich das Oldenburgische Staatstheater diesem epochemachenden Text in einer Live-Hörspiel-Situation. Die Regisseurin Luise Voigt verlegt dabei die historischen Geschehnisse ins Hier und Jetzt, um aufzuzeigen, mit welchen einfachen Tricks und Mitteln auch heute noch der vermeintliche Weltuntergang simuliert werden kann. Ein Spiel mit den Realitäten von Hören und Sehen, Denken und Fühlen, und UFOs über Delmenhorst. Die Inszenierung erfolgt mit freundlicher Unterstützung von NDR 2
Regie: Luise Vogt;
Musik: Björn SC Designer;
Dramaturgie: Jonas Hennicke
Mit: Rajko Geith, Thomas Lichtenstein, Pirmin Seldmeir
Die nächsten Vorstellungen: Sa 28. November und Fr 18. Dezember