
Doch in Weimar gerät er in das Gravitationsfeld des literarischen Genies und kommt einfach nicht mehr los: Fast ein Jahrzehnt arbeitet er unbezahlt und wenig bedankt als Sekretär, rechte Hand und Sortierer der frühen Schriften Goethes. Eigene Karriere und Heirat fallen somit flach. Aber er ist nicht das einzige groteske Mitglied des dysfunktionalen Haushalts des Genies: Die chaotische Schwiegertochter Ottilie, der verkümmernde Sohn August, der aufgegeben hat, neben dem illustren Vater seinen Platz im Leben zu finden, der ständig betrunkene Diener Stadelmann, den Goethe fast täglich rauswirft. Selbst über den Tod seines Meisters hinaus schafft Eckermann es nicht, sich von dessen enormem Schatten zu befreien: Nicht seine eigenen Gedichte, nur seine „Gespräche mit Goethe“ werden veröffentlicht, er selbst wird zum Schutzpatron der Mittelmäßigen …
Eine Wiederentdeckung eines frühen Werkes des Großmeisters Martin Walser, dessen Verständnis seiner eigenen Person als Dichter einiges mit dem alternden Goethe gemein hatte.
Inszenierung: BRUNO MAX,
Bühne: Robert Notsch,
Kostüm: Anna Pollak,
Maske: Gerda Fischer,
Licht: Andrea Wezdenka
Es spielen: Katharina Krause, Lisa-Carolin Nemec, Johanna Rehm, Eva-Maria Scholz; Paul Barna, Hans-Jürgen Bertram (Goethe), Simon Brader, Randolf Destaller (Eckermann), Bernie Feit, Christian Kainradl, Niklas Petzer/Christoph Philipp Lackner-Zinner, Hendrik Winkler
Weitere Spieltage:
13.–20. Juni 2025, Di–Sa jeweils um 19:45 Uhr
24.–27. Juni 2025, Di–Fr jeweils um 19:45 Uhr
Achtung: entgegen den Angaben im Jahresspielplan sind am 21. und 28. keine Vorstellungen.