
Der Typus des einsam reitenden Helden in Heinrich von Kleists Novelle scheint zwar sachte angestaubt, doch eröffnet er gleichzeitig den Raum für eine gemeinsame Suche nach Gerechtigkeit in einem korrupten System. Denn manchen ist es bis heute nicht vergönnt, ihren gekränkten Rechtsanspruch in den klassischen Kanon einzuschreiben. Sofern sie überhaupt vorkommen, sind ihnen die Nebenfiguren vorbehalten, die tragisch an der Heldenfigur scheitern. Ihre eigene Wut bleibt ungehört, darf sich nicht ausbreiten, keine Brände legen oder Rache fordern.
Und so erobert sich ein Chor von Pferdemädchen* die Koppel zurück und schwingt sich zu Kohlhaas aufs Pferd. Nimmt sich seines Narrativs an, reißt es in Stücke und stopft die Fetzen in seine Satteltasche. Sie zelebrieren Wut als emanzipatorischen Akt, das versöhnliche Potenzial des Linedance und das solidarische Moment der Herde. Auf der Suche nach neuen Erzählungen imaginieren sie auf grünem Kunstrasen lustvoll Utopien.
Eine Kooperation mit der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
In Zusammenarbeit mit der HfBK Dresden und der Filmakademie Baden-Württemberg
Inszenierung
Merle Zurawski
Bühne
Nele Schiller
Kostüme
Kathrin Frech
Musik
Dmitry Klenin
Sounddesign
Cäcilie Willkommen
Choreografie
Rebecca de Toro
Videodesign
Maja Litzke
Licht
Michael Frank
Dramaturgie
Jana Riese, Philipp Schulze
Mit
Trigal Sandberger Cañas
Janne Pauline Böhm
Adriana Fernandez Falso
Di – 21. Jan 25, 20:00
Mi – 22. Jan 25, 20:00
Do – 23. Jan 25, 20:00
Fr – 24. Jan 25, 20:00
Sa – 25. Jan 25, 20:00
Mo – 27. Jan 25, 20:00
Di – 28. Jan 25, 20:00