
Die wohl bekannteste Auseinandersetzung, Shakespeares Tragödie Romeo und Julia, war zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Italien weitgehend unbekannt. So griff Librettist Felice Romani als Inspiration direkt auf die italienische Novelle Der tragische Tod zweier unglücklicher Liebender zurück und eröffnete eine neue Sichtweise auf den vermeintlich bekannten Stoff, der den Fokus auf die letzten 24 Stunden der Liebenden richtet: So tobt, wenn sich der Vorhang hebt, bereits ein Krieg, dessen Ursprünge längst vergessen sind, wodurch der verzweifelte Konflikt zwischen familiärem Pflichtgefühl und bedingungsloser Liebe umso stärker in den Vordergrund tritt.
In einem Geniestreich komponierte Bellini Romeo als Mezzo-Partie. Die vielfach ausgezeichnete Regisseurin Pınar Karabulut greift diesen Impuls auf und nutzt die musikalische Anlage, um Geschlechterrollen und Herrschaftsververhältnisse zu hinterfragen.
Die künftige Ko-Intendantin des Schauspielhauses Zürich ist eine der spannendsten Regisseur:innen ihrer Generation. Karabulut bringt in ihren Werken starke Frauenfiguren zur Geltung und arbeitet dabei auf kraftvoll radikale Weise die weibliche Perspektive heraus. Spätestens seit ihrer vielgelobten „Trittico“-Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin ist sie auch im Musiktheater angekommen und inszeniert Bellinis Belcanto-Blick auf die berühmteste Liebesgeschichte der Welt – „Romeo und Julia“. Die Premiere ist am Samstag, 25. Januar, um 19.30 Uhr im Opernhaus.
Bellinis Librettist Felice Romani griff auf die italienische Novelle „Der tragische Tod zweier unglücklicher Liebender“ zurück. Dadurch eröffnete er eine neue Sichtweise auf den vermeintlich bekannten Shakespeare-Stoff und richtet den Fokus auf die letzten 24 Stunden der Liebenden: So tobt bereits zu Beginn der Oper ein Familienkrieg, dessen Ursprünge längst vergessen sind, wodurch der aussichtslose Konflikt zwischen familiärem Pflichtgefühl und bedingungsloser Liebe umso stärker in den Vordergrund tritt.
In einem Geniestreich komponierte Bellini zudem Romeo als Mezzo-Partie. Die vielfach ausgezeichnete Regisseurin Pınar Karabulut greift diesen Impuls auf und nutzt die musikalische Anlage, um Geschlechterrollen und Herrschaftsverhältnisse zu hinterfragen. Ihre Neuinszenierung ist eine Zusammenarbeit von vier europäischen Theaterhäusern: An der Koproduktion sind neben dem Theater Magdeburg die Opéra national de Lorraine in Nancy, das Theater St. Gallen und die Opera Ballet Vlaanderen beteiligt. In Magdeburg ist die Inszenierung unter der Musikalischen Leitung des international gefragten Gastdirigenten Sebastiano Rolli mit der Magdeburgische Philharmonie und dem hauseigenen Opernensemble zu erleben. Die Titelrollen singen Rosha Fitzhowle als Julia sowie Emilie Renard und Weronika Rabek alternierend als Romeo.
Am 13. April und am 23. Mai wird das Stück mit Audiodeskription gezeigt.
Oper in zwei Akten von Vincenzo Bellini
Libretto von Felice Romani nach Matteo Bandellos
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Koproduktion mit der Opéra national de Lorraine in Nancy,
dem Theater St. Gallen und der Opera Ballet Vlaanderen
Ab 12 Jahren
Musikalische Leitung Sebastiano Rolli
Regie Pınar Karabulut
Bühne Michael Flück
Kostüm Teresa Vergho
Dramaturgie Esther Beisecker
Choreinstudierung Martin Wagner
Capellio Johannes Stermann
Giulietta Rosha Fitzhowle
Romeo Emilie Renard/Weronika Rabek
Tebaldo Aleksandr Nesterenko/Adrian Domarecki
Lorenzo Giorgi Mtchedlishvili
Opernchor des Theaters Magdeburg
Magdeburgische Philharmonie
weitere Vorstellungen
1./9.2.25
9.3.25
5./13.4.25
23.5.25
Termine mit Audiodeskription
13.4.25 und 23.5.25