Noch immer fesseln das dramatische Schicksal der äthiopischen Sklavin Aida, ihre Loyalitätskonflikte innerhalb einer machtgetriebenen Gesellschaft und ihre verzweifelte Liebe zu Radamès, die erst im Tod Erfüllung finden kann. In der nahtlosen Einheit von Musik und Szene schuf Verdi ein grandioses Meisterwerk.
Die Deutsche Oper am Rhein präsentiert eine Neuproduktion von Giuseppe Verdis „Aida“. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Axel Kober stehen international renommierte Solisten, der Chor und Extrachor der Deutschen Oper am Rhein sowie die Düsseldorfer Symphoniker für die musikalische Kraft des eigenen Ensembles: Morenike Fadayomi singt die Titelpartie, Sergej Khomov ist Aidas Geliebter Radamès, Boris Statsenko ihr Vater Amonasro. Als Königstochter Amneris verkörpert Susan Maclean die starke Rivalin Aidas. Thorsten Grümbel als König und Adrian Sâmpetran als Ramfis stehen an der Spitze des Machtgefüges am ägyptischen Hof.
Philipp Himmelmann stellt die persönlichen Konflikte der Figuren in den Mittelpunkt seiner Inszenierung. Abseits der großen Tableaus und Aufmärsche ist es vor allem Aida, die das emotionale Kraftfeld der Oper bestimmt: Als Gefangene in einem fremden Land, hin und her gerissen zwischen der Liebe zu Radamès und der Loyalität zu ihrem Volk, aber auch konfrontiert mit der Königstochter Amneris, in der Radamès die standesgemäß Liebende finden würde, erscheint ihr der Tod schon früh als einziger Ausweg aus dem persönlichen Leid. Aber Himmelmann würde es als falsch empfinden, die Geschichte auf den privaten Konflikt zu beschränken. Für ihn sind die großen Chorszenen und vor allem der Triumphmarsch wichtige Aussagen des Stücks: „Hier deutet Verdi darauf hin, wie manipulativ man Musik benutzen kann“, erklärt der Regisseur. „Seine Partitur zeigt, wie sich Emotionen durch Hymnen, Aufmärsche und überwältigende Tableaus massenwirksam schüren lassen. Selbst der Tod wird dabei nicht ausgespart. Auch er wird instrumentalisiert, mit Pathos aufgeladen und so zu politischen Zwecken eingesetzt.“
Im Team mit Bühnenbildner Johannes Leiacker und Gesine Völlm, die im Herbst 2014 im „Jahrbuch Opernwelt“ bereits zum dritten Mal zur „Kostümbildnerin des Jahres“ gewählt wurde, hat Philipp Himmelmann für die Deutsche Oper am Rhein keine im ägyptischen Stil verhaftete „Sandalenoper“ entwickelt. Das Bühnenbild und 160 historische, mit größter Handwerkskunst gefertigte Kostüme aus der Verdi-Epoche erinnern an die Entstehungszeit der Oper um 1875 und den von Faszination und imperialer Distanz geprägten westlichen Blick auf den Orient.
Musikalische Leitung Axel Kober
Inszenierung Philipp Himmelmann
Bühne Johannes Leiacker
Kostüme Gesine Völlm
Licht Manfred Voss
Choreographie Michael Maurissens
Chorleitung Gerhard Michalski
Dramaturgie Hella Bartnig
Il re Thorsten Grümbel
Amneris Susan Maclean
Aida Morenike Fadayomi
Radamès Sergej Khomov
Ramfis Adrian Sâmpetrean
Amonasro Boris Statsenko
Un messaggero Hubert Walawski
Sacerdotessa Eva Bodorová
Chor Chor der Deutschen Oper am Rhein
Orchester Düsseldorfer Symphoniker
Opernwerkstatt zu Verdis „Aida“ am Montag, 24. November, 17.00 Uhr:
Einen Einblick in den Produktionsprozess gibt die Opernwerkstatt am Montag, 24. November, um 17.00 Uhr im Opernhaus Düsseldorf. Nachdem Generalmusikdirektor Axel Kober, Regisseur Philipp Himmelmann, Bühnenbildner Johannes Leiacker und Kostümbildnerin Gesine Völlm im Gespräch mit Chefdramaturgin Hella Bartnig interessante Aspekte des Stücks erläutert haben, dürfen die Besucher den ersten Teil der Bühnenorchesterprobe mit verfolgen. Das Ganze bei freiem Eintritt im Zuschauersaal.
„Aida“ im Opernhaus Düsseldorf:
So 30.11. 18.30 Uhr | Mi 03.12. 19.30 Uhr | So 07.12 15.00 Uhr |
Sa 13.12. 19.30 Uhr | Do 18.12. 19.30 Uhr | Sa 20.12. 19:30 Uhr | So 28.12. 18.30 Uhr | Di 30.12. 19.30 Uhr
„Aida“ im Theater Duisburg:
So 29.03. 18.30 Uhr | So 12.04. 18.30 Uhr | Di 14.04. 19.30 Uhr | Sa 09.05. 19.30 Uhr |
Fr 22.05. 19.30 Uhr
Karten und weitere Informationen sind in den Opernshops Düsseldorf und Duisburg, Telefon 0211.89 25 211, sowie online über www.operamrhein.de erhältlich.