
Regisseur Christopher Rüping überführt Kanes Text in eine theatrale Versuchsanordnung: Während Maja Beckmann, Benjamin Lillie, Sasha Melroch und Steven Sowah den Text sprechen, beobachten wir eine fünfte Schauspielerin – Wiebke Mollenhauer – dabei, wie sie auf den Text reagiert. Was dann geschieht? Vielleicht können wir uns wieder mit den drastischen Schilderungen von Gewalt verbinden, für die Sarah Kane in den 1990er-Jahren berühmt wurde. Möglicherweise sehen wir uns selbst, eine Gesellschaft in Therapie, deren Gier nach Anerkennung und Bestätigung unstillbar scheint. Oder gelingt es dem Abend, die hungrigen Stimmen im Kopf für einen Moment in der Schwebe zu halten?
Die am Schauspielhaus Zürich entstandene Inszenierung von Christopher Rüping wurde vielfach ausgezeichnet; Wiebke Mollenhauer wurde für ihre darstellerische Leistung zur Schauspielerin des Jahres gewählt. Ab Februar ist der Theaterabend am Deutschen Theater zu sehen.
(Berlin-Premiere, Übernahme aus dem Schauspielhaus Zürich)
Inszenierung Christopher Rüping
Bühnenbild Jonathan Mertz
Kostüm Lene Schwind
Musik Christoph Hart
Video Emma Lou Herrmann
Licht Robert Grauel
Dramaturgie Moritz Frischkorn