Auf dem Programm stehen acht Uraufführungen. Ihren Handschuh in den Ring werfen diesmal: Anna Süheyla Harms, Marianne Illig, Garazi Perez Oloriz, Rosario Guerra und – mit einem Doppelpack – Armando Braswell. Company-Chef Eric Gauthier steuert ebenfalls zwei Arbeiten bei, darunter ein Gruppenstück für das ganze zehnköpfige Ensemble.
Genau wie bei den gemischten Abenden mit Werken internationaler Star-Choreographen ist auch hier die stilistische Vielfalt Trumpf. Von psychologisch-tiefgründig bis ironisch-humorvoll, von minimalistisch bis opulent rangieren die acht Uraufführungen dieser dritten Ausgabe. Gemeinsam füllen sie eine üppige Wundertüte, die das Publikum zu Beginn eines ganz besonderen Jahres öffnen kann. Denn 2012 feiert die im Herbst 2007 gegründete Theaterhaus-Company ihren fünften Geburtstag – und stellt mit einem rauschenden Festprogramm das ganze Jahr ins Zeichen ihres ersten runden Jubiläums.
Piano Particles – Uraufführung
Choreographie: Eric Gauthier
Tanz: Armando Braswell, Anneleen Dedroog, Maria Deller-Takemura, Rosario Guerra, Marianne Illig, Florian Lochner, William Moragas, Garazi Perez Oloriz, Anna Süheyla Harms, Leandër Veizi
Musik: Simon Detel, Steffen Wick, WIDEMUSIC
Bühnenbild & Kostümdesign: Gudrun Schretzmeier
Licht: Mario Daszenies
Was passiert, wenn Musik erklingt? Und was, wenn wir tanzen? In einer philosophisch-naturwissenschaftlichen Versuchsanordnung verwandelt Eric Gauthier die Bühne augenzwinkernd in ein Labor, in dem die Bewegungen der „Körper“ im Raum eine ganz neue Bedeutung gewinnen. Eine „Fortsetzung der Physik mit anderen Mitteln“, die sich im übrigen nicht auf den Tanz beschränkt. Neben Company-Mitglied Marianne Illig in einer tänzerisch-sprechenden Doppelrolle als Wissenschaftlerin wirken die Musiker Simon Detel und Steffen Wick live auf der Bühne mit. Ihre preisgekrönte CD Piano Particles liefert den Soundtrack für eine choreographische Reise durch das Universum, bei der sich die Welt am Ende um zwei Teilchen mit einer ganz besonderen Wellenlänge dreht: ein Liebespaar.
HissStory – Uraufführung
Choreographie: Eric Gauthier
Tanz: Garazi Perez Oloriz, Rosario Guerra
Musik: Stephan M. Boehme
Seit dem Sündenfall ist ihr Ruf ruiniert – und doch symbolisiert die Schlange in vielen Kulturen Weisheit und Gesundheit. Zur suggestiven Originalmusik des Punk Love-Komponisten Stephan M. Boehme erkundet Eric Gauthier in HissStory einen jahretausendalten Mythos zwischen Faszination und Furcht – einer möglicherweise nicht ganz unbegründeten Furcht ...
Pretty Ugly – Uraufführung
Choreographie: Armando Braswell
Tanz: Anna Süheyla Harms
Musik: Philip Kannicht
Bühnenbild: David Fitzgerald
Kostümdesign: Marianne Illig
Licht: Mario Daszenies
In unserer Gesellschaft kreist alles um Erfolg und Schönheit. Doch was, wenn die Begabten und Attraktiven gerade deshalb die Orientierung verlieren, weil sie alles zu besitzen scheinen? Armando Braswell spielt dieses Szenario bis zum bitteren Ende durch. Seine Solistin scheitert, so wie Marilyn Monroe oder Amy Winehouse scheiterten – und viele andere Frauen, die, von Selbstzweifeln geplagt, sich selbst zur schlimmsten Feindin werden. Fast täglich, fast überall.
Like Water for Chocolate – Uraufführung
Choreographie: Armando Braswell
Tanz: Anneleen Dedroog, Florian Lochner
Musik: Amy Winehouse, Claude Debussy, Egon Madsen, Philip Kannicht
Bühnenbild & Kostümdesign: Gudrun Schretzmeier
Licht: Mathieu Arnal
Gibt es ein Rezept für lebenslange Liebe? Wer wüsste da besser Bescheid als der seit Jahrzehnten glücklich verheiratete Company Coach Egon Madsen! Seine Ratschläge vom Band werden auf der Bühne begleitet von einer ganz besonderen Art des Multi-Tasking: einem heißen Salsa-Pas de deux und einer noch heißeren Backaktion. Denn Liebe geht bekanntlich auch durch den Magen...
All that Talking – Uraufführung
Choreographie: Anna Süheyla Harms
Tanz: Armando Braswell, Maria Deller-Takemura, Rosario Guerra,
Marianne Illig, Florian Lochner, Leandër Veizi
Musik: The Cat Empire
Bühnenbild & Kostümdesign: Gudrun Schretzmeier
Licht: Mathieu Arnal
Wir sind Gefangene unserer Gewohnheiten, unserer armseligen, aber Sicherheit vermittelnden Rituale. Denn wer Empfindungen erst gar nicht an sich heranlässt, riskiert auch keine Niederlagen. Haben wir überhaupt noch ein Sensorium für die Liebe? Anna Süheyla Harms, seit März 2011 Mitglied von Gauthier Dance, begibt sich auf die Suche nach den „Ways Without Words“ (The Cat Empire). Nach Mitteln und Wegen, den anderen – vielleicht – doch noch zu erreichen.
Naked Eyes – Uraufführung
Choreographie: Garazi Perez Oloriz
Tanz: Rosario Guerra, Garazi Perez Oloriz
Musik: Max Richter, Stéphane Moucha, Billie Holiday
Bühnenbild: Gudrun Schretzmeier
Kostüme: Marianne Illig
Licht: Mario Daszenies
Schon Charlie Chaplin wusste: „Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.“ Garazi Perez Oloriz feiert die Leichtigkeit und die Fröhlichkeit der ersten Liebe, aber auch die Innigkeit, wenn aus dem ersten Rausch Vertrauen und Vertrautheit geworden ist. Ein Mann und eine Frau, im gemeinsamen Spiel des Lebens.
Inbetween – Uraufführung
Choreographie: Rosario Guerra
Tanz: Anneleen Dedroog, William Moragas, Leandër Veizi
Musik: Max Richter, Murcof
Kostümdesign: Marianne Illig
Licht: Mathieu Arnal
Zwischen zwei Orten, zwischen zwei Menschen, zwischen zwei Momenten: Leben ist der dauernde Übergang. Das Hier und Jetzt nur ein „Dazwischen“ – und eine Choreographie das, was sich zwischen den Schritten und durch sie entfaltet.
Toc Toc – Uraufführung
Choreographie: Marianne Illig
Tanz: Marianne Illig
Musik: Josephine Baker
Kostümdesign: Marianne Illig
Licht: Mathieu Arnal
„Les Années Folles“, die verrückten Jahre, werden die Goldenen Zwanziger in Frankreich genannt. Perlenketten, Boas und Stirnbänder waren en vogue, der Charleston wurde gesellschaftsfähig und Künstler wie Intellektuelle feierten gleichermaßen die Lebenskunst. Mit Toc Toc, benannt nach dem gleichnamigen Song von Josephine Baker, bringt Marianne Illig einen Hauch jenes Flairs des kulturellen Paris der Zwanzigerjahre auf die Theaterhausbühne. Die Musik und die Tänze dieser Zeit, vor allem aber die Wortspielereien in Josephine Bakers Chanson haben Marianne Illig zu einem aparten choreographischen Vergnügen inspiriert.
"Out of the Box III", Premiere 12. Januar 2012, 20:15 Uhr, T3, Theaterhaus Stuttgart
Künstlerische Leitung / Choreograph: Eric Gauthier
Company Coach: Egon Madsen
Ballettmeister: Renato Arismendi
Künstlerische Leitung Bühne und Kostüme: Gudrun Schretzmeier
Licht: Mario Daszenies, Mathieu Arnal
Tanz: Armando Braswell, Anneleen Dedroog, Maria Deller-Takemura, Rosario Guerra, Marianne Illig, Florian Lochner, William Moragas, Garazi Perez Oloriz, Anna Süheyla Harms, Leandër Veizi
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Über Gauthier Dance // Dance Company Theaterhaus Stuttgart
Gauthier Dance ist ein junges dynamisches Ensemble von zehn vielseitigen Tänzerpersönlichkeiten unter der Leitung des Choreographen, Tänzers und Musikers Eric Gauthier. Ganz dem zeitgenössischen Tanz verpflichtet, präsentiert die Company des Theaterhauses Stuttgart Werke von Gauthier und von renommierten zeitgenössischen Choreographen wie Mauro Bigonzetti, William Forsythe, Jiří Kylián, Itzik Galili, Paul Lightfoot/Sol León und Hans van Manen. Gauthier, der im Februar 2011 mit dem Deutschen Tanzpreis »Zukunft« 2011 für Choreographie ausgezeichnet wurde, setzt in seinen Arbeiten auf originelle Ideen, Humor und hohe theatrale Wirksamkeit. Sein selbst erklärtes Ziel ist es, mit zugänglichen Stücken ein neues Publikum für den zeitgenössischen Tanz zu gewinnen. Bislang ist die Rechnung aufgegangen: Seit dem Start im Januar 2008 erfreut sich Gauthier Dance erkennbar der Gunst von Publikum und Presse – mit exzellenten Kritiken und regelmäßig ausverkauften, umjubelten Vorstellungen.
Inzwischen ist die Company nicht nur zur festen Größe in der Kulturszene von Stuttgart und der Region avanciert. Mit ihrem ansprechenden Repertoire tourt sie national und weltweit. Einen echten Volltreffer landete Gauthier Dance im Sommer 2010 mit der Uraufführung ihres ersten abendfüllenden Tanzstücks, Christian Spucks POPPEA//POPPEA, das von der britischen Fachzeitschrift Dance Europe unter den 10 weltweiten Top-Produktionen der Saison 2009/10 geführt wurde und für das Christian Spuck im November 2011 den Deutschen Theaterpreis DER FAUST als bester Choreograph erhielt. Überhaupt beschreitet die Company gerne Neuland: Teil des ansonsten live getanzten Ballettabends Out of the Box II war Gauthiers komplett in 3D aufgezeichnete Choreographie Threesome in der Regie von Nikolai Vialkowitsch, die in vielen Programmkinos als Vorfilm zu Wim Wenders' PINA gezeigt wurde und fast 50.000 Zuschauer erreichte. Darüber hinaus engagiert sich die Company mit einem umfangreichen sozio-kulturellen Programm: Gauthier Dance Mobil bringt den Tanz zu Kindern und Jugendlichen, Senioren und Menschen mit Behinderungen oder in psychischer Rehabilitation.
weitere Vorstellungen im Januar: Fr 13. um 20:15 Uhr / Sa 14. um 16:30 Uhr & 20:30 Uhr
weitere Vorstellungen im Februar: Do 16. & Fr 17. um 20:15 Uhr / So 19. um 19:30 Uhr / Di 21. um 20:00 Uhr / Mi 22. & Do 23. um 20:15 Uhr / Fr 24. & Sa 25. um 20:30 Uhr
Mehr Informationen unter www.theaterhaus.com