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"Don Karlos" - Ein dramatisches Gedicht von Friedrich Schiller - STAATSTHEATER KASSEL

Premiere: Samstag, 5. April, 19 Uhr, Schauspielhaus

Don Karlos ist nicht nur ein politisches Ideenstück über Despotismus, Komplott oder eine todbringende Liebesgeschichte, sondern am Ende primär das Dilemma eines Idealisten. Don Karlos’ Drama ist, dass er seine Stiefmutter Elisabeth liebt, die einst seine Verlobte war und nun aber die Frau seines Vaters ist.

Copyright: Sylwester Pawliczek

Das Drama seines Vaters Philipp ist, dass er in seiner politischen Macht gänzlich allein ist. Denn die, die ihn lieben, könnten ihn betrügen und die, die ihn beraten, könnten ihn verraten – eine Befürchtung, die er auch mit anderen Figuren gemein hat. Posas Drama ist es, dass er kein Diener der Macht sein kann, denn er vertritt die Idee von Freiheit und Gleichheit. Die inszenierte Intrige um die Macht beginnt.

 Schillers dramatisches Gedicht über Menschen, die in starren Machtkonstrukten gefangen sind, wurde 1787 in Hamburg uraufgeführt – zwei Jahre vor dem großen gesellschaftlichen Umbruch, der Französischen Revolution. Die im Text eingeschriebene Machtkritik zeigt jene Gefahren, die entstehen, wenn aus Idealen reine Ideologie wird. Posas Ausruf: „Geben Sie Gedankenfreiheit“ klingt für ewig mahnend nach.

Regisseurin Julia Hölscher befragt Don Karlos aus heutiger Perspektive. Wie blicken wir auf Schillers idealistische Tragödie mit starren Machtkonstrukten? Warum denken mehr und mehr Menschen in der sogenannten freien Welt, dass ein Leben unter autoritärer Herrschaft verlockend wäre? Don Karlos kann eine Mahung sein, was starke Restriktionen für eine Gesellschaft bedeuten kann und wirbt dafür, für den Erhalt der Demokratie zu kämpfen und dies immer weiter.

Hölschers Arbeit, getragen von Ensemblespiel und poetischer Verdichtung, zeichnet sich durch große Musikalität aus. Sie war Hausregisseurin am Staatsschauspiel Dresden, am Residenztheater München und am Theater Basel. Don Karlos ist ihre erste Regiearbeit für das Staatstheater Kassel.

    Regie:
    Julia Hölscher
    Bühne:
    Paul Zoller
    Kostüme:
    Sofia Staal
    Sounddesign:
    Tobias Vethake
    Licht:
    Oskar Bosman
    Dramaturgie:
    Alexander Olbrich
    Künstlerische Mitarbeit:
    Simon Hastreiter

Termine
Sa 5. Apr., 19:00 - 21:30 Uhr
Mi 9. Apr., 19:00 - 21:30 Uhr
Do 10. Apr., 19:00 - 21:30 Uhr
Fr 25. Apr., 19:00 - 21:30 Uhr
Mi 30. Apr., 19:00 - 21:30 Uhr
Sa 3. Mai, 19:00 - 21:30 Uhr
Di 6. Mai, 19:00 - 21:30 Uhr
Fr 9. Mai, 19:00 - 21:30 Uhr
Fr 16. Mai, 19:00 - 21:30 Uhr
So 25. Mai, 16:00 - 18:30 Uhr
So 8. Juni, 19:00 - 21:30 Uhr
Do 12. Juni, 18:00 - 20:30 Uhr
Sa 5. Juli, 19:00 - 21:30 Uhr

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