Was Shakespeare aus dem Stoff gemacht hat, ist so etwas wie die Keimzelle aller romantischen
Liebesgeschichten, Muster und Maßstab in der Kunst und im Leben. Bis heute. Die große, alles
sprengende Liebe erweist sich in der Bereitschaft, für die Liebe zu sterben. Sie scheitert nicht am
feindlichen Umfeld, sie braucht es. Es geht nicht um die gute Partie sondern um die Liebe, die keine
Chance hat und deshalb unbedingt ist. Diese Liebe ähnelt der mystischen Erfahrung des Göttlichen, dem
Absoluten. Im Theater und in der Oper müssen die Liebenden sterben, ob sie nun Romeo und Julia,
Tristan und Isolde oder Bonnie und Clyde heißen. Aber ihre Liebe währt ewig.
Im realen Leben ist das nicht möglich, dort stirbt statt der Liebenden die „amour fou“ und verwandelt sich
bestenfalls in irgendetwas Pragmatisches, Lebbares, Vernünftiges. Und nur noch das Geld ist absolut.
Jette Steckels Inszenierung nähert sich den ewigen Rätseln der „größten Liebesgeschichte aller Zeiten“
von drei Seiten: theatral, musikalisch mit Anja Plaschg („Soap&Skin“) und Anton Spielmann („1000
Robota“) und physisch mit einer „Massenbewegung“ von 20 weiblichen und 20 männlichen Hamburger
Jugendlichen nach der Devise: Raus aus dem Chatroom! Rauf auf die Bühne!
Regie Jette Steckel
Bühne Florian Lösche
Kostüme Pauline Hüners
Komposition Anja Plaschg und Anton Spielmann
Choreografie Dorothea Ratzel Dramaturgie Carl Hegemann
Ensemble Romeo (Mirco Kreibich, Anton Spielmann, 20 Jungen), Julia (Birte Schnöink, Anja Plaschg,
20 Mädchen), Capulet (Matthias Leja), Lady Capulet (Oda Thormeyer), Tybalt (Rafael Stachowiak),
Mercutio (Julian Greis), Paris (Sven Schelker), Benvolio (Pascal Houdus), Pater Lorenzo (Stephan
Bissmeier), Amme (Karin Neuhäuser)
Weitere Vorstellungen am 10. und 29. September jeweils um 20 Uhr
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de