Karl, der vom Vater geliebte Erstgeborene, lebt als Student in Leipzig. Sein Bruder Franz, der sich seit jeher vom Vater zurückgesetzt fühlt, plant derweil daheim den Aufstand. Mittels einer gemeinen Intrige versucht er zunächst, dem ungeliebten Bruder die Zuneigung des Vaters zu stehlen. Das gelingt. Karl, vom Vater verstoßen, bricht in besinnungslosem Schmerz alle Brücken hinter sich ab. Sein Studentenkumpan Spiegelberg liefert ihm das Projekt für einen radikalen Neuanfang: Eine Bande aus gleichberechtigten Freien, die alles Alte und alle Fesseln – Familie, Moral, Studium, Zukunft – über Bord werfen, in die Wälder gehen und in Kommandoaktionen jegliche Macht, jegliches Unrecht attackieren und stürzen.
Doch schon in den ersten Unternehmungen kommt es aus der Gruppe heraus zu grausamen Übergriffen und sinnlosem Terror. Die Bande besudelt sich mit Blut. Verfolger gruppieren sich. Unweigerlich gerät Karl, geraten seine Freunde in einen fatalen Sog. Eine Rückkehr in das alte Leben, in den Stand der Unschuld, ist ihnen verwehrt. Nur nach vorn bleibt der Raum offen – in noch mehr Gewalt, noch mehr Schuld, bis eine Apokalypse sie erlöst.
Bis heute geht von dem chaotisch-überbordenden Stück von 1782 eine mächtige Kraft aus. Jede Generation muss sich neu die Frage stellen, worin die große Vision und die fatale Hybris der Räuberbande liegt – was der Gegenstand ihres Entwurfes ist und warum sie mit blutigen Händen scheitert.
Eine Koproduktion mit der Hochschule für Film und Fernsehen »Konrad Wolf« Potsdam-Babelsberg. Studioinszenierung des 3. Studienjahrs Schauspiel.
Regie
› Wulf Twiehaus
› Katrin Hieronimus
Kostüme
› Katharina Beth
Es spielen: Nicole Gerdon, Marie Kerkhoff, Sofie Miller, Alexandra Saldow, Laura Schwickerath, Luka Dimic, Alexander Finkenwirth, Felix Freese und Michael Magel.
Vorstellungen
15. Dezember ’11 › 19.30 Uhr
16. Dezember ’11 › 19.30 Uhr
29. Dezember ’11 › 19.30 Uhr
06. Januar ’12 › 18 Uhr
13. Januar ’12 › 19.30 Uhr
26. Januar ’12 › 19.30 Uhr