Zwei Bundeswehrsoldaten fahren auf einem Patrouillenboot durch die Wildnis, um einen durchgeknallten Vorgesetzten ausfindig zu machen, der eliminiert werden soll. Sie treffen auf sprechende Papageien, Missionare und italienische Blauhelmsoldaten, die Einheimische beim Coltan-Abbau bewachen. Auf ihrer Reise auf dem Fluss (!) Hindukusch begegnen ihnen die Hinterlassenschaften der kolonialen und der globalisierten Welt. Bis am Ende nicht nur jedes Geräusch und das auferlegte Zielobjekt, sondern sogar das Wasser verschwunden sind.
Wolfram Lotz nutzt bekannte Motive aus Joseph Conrads Erzählung „Herz der Finsternis“ und Francis Ford Coppolas Anti-Kriegsfilm „Apocalyse Now“, um mit großer Komik, Skurrilität und leiser Tragik zu fragen, auf welchem Fundament die sogenannte Zivilisation steht, wenn das scheinbar Fremde uns solche Angst macht. Ursprünglich als Hörspieltext konzipiert, gelingt es dem Stück nicht nur eine schnelle, wahnwitzige Geschichte zu erzählen, sondern gibt dem Theater die Möglichkeit, es mit all seinen Mitteln zu entdecken und zu entschlüsseln.
Die Regisseurin und Autorin Alice Asper inszenierte u.a. in Bamberg, Ingolstadt, Nürnberg, Paderborn, Gießen und Halle (Saale). Mehrfach ausgezeichnet wurde ihre Regiearbeit „Die Kopien“ in Nürnberg. Nach dem Montageroman „Die neuen Leiden des jungen W“ von Ulrich Plenzdorf zeigt sie ihre zweite Regiearbeit im E-Werk des Mecklenburgischen Staatstheaters.
Inszenierung: Alice Aper,
Bühne und Kostüm: Holger Syrbe
Mit: Brit Claudia Dehler, Caroline Wybranietz, Christoph Götz, Sebastian Reusse
Weitere Vorstellungen: am 13.9., 29.9. und 11.10. um 18 Uhr sowie am 31.10. um 19.30 Uhr im E-Werk des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin
Kartentelefon: 0385 / 5300 – 123; kasse@theater-schwerin.de