Alle frühen Vögel können sich bei Sonnenaufgang einer Wanderung aus Kalk, Poll, Rodenkirchen oder Nippes in den Rheinpark anschließen – zu den Touren aus dem Linksrheinischen gehört auch eine Rheinüberquerung im Boot. Im Rheinpark findet ab 9 Uhr die „Morning Class“ statt, ein Bewegungstraining mit Yoga und einem „Planetary Dance". Anschließend geht es mit der Seilbahn über den Rhein. Für die Zuschauer in den Gondeln gibt es unten viel zu entdecken: An vielen Orten wie dem Freibad der Claudiustherme oder dem Dach des Zoo-Parkhauses ist der City Dance mit Installationen und Performances präsent. Von Riehl aus bewegt sich die Parade mit mehreren Zwischenstopps Richtung Oberlandesgericht. Dort erlebt man im eindrucksvollen Eingangsbereich mit seiner außergewöhnlichen Akustik die 20minütige Performance „Torso Modi“– mit Tänzern von MOUVOIR, dem Asasello Quartett, Ensemble Garage, Chor und der ukrainischen Sängerin Mariana Sadovska.
Weiter geht es auf der Riehler Straße mit einer gesungenen Kundgebung von Tanzdemonstranten, die von einer ungewöhnlichen generationenübergreifenden Parade begleitet werden... Der Ebertplatz lädt im Anschluss zu einem großen, bunten Picknick ein: Jugendliche, Senioren, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, mit und ohne Einschränkung, die teilnehmenden Künstler, Laien, Studierenden, SchülerInnen und vor allem die Anwohner – kurz: alle, die wollen – bringen ihr Lieblingsessen mit und geben anderen etwas ab. Gleichzeitig entsteht eine lebendige Papierskulptur während professionelle Tänzer und Hip-Hopper sich einen Tanzbattle – den „Battle of Peace" – liefern.
Nach diesem größeren Stopp wird der Eigelstein zum Laufsteg der beteiligten Künstler. Gemeinsam mit den Zuschauern demonstrieren sie für kulturelle Vielfalt, Lebensvielfalt, Toleranz und Integration mit DJ Elephant Power und einer fahrenden Tanzkaraoke. Die Parade zieht bis zum Bahnhofvorplatz, dem großen Finale des City Dance. Das Sinfonische Blasorchester, der Polizeifrauenchor und 300 Mitwirkende verwandeln den Platz in eine harmonischen Tanzfläche, die mit einer gemeinsamen Choreografie „DANCE FOR ALL" endet. Man kann sie mithilfe eines kurzen Video-Tutorials unter vimeo.com/172929468 oder bei den Workshops lernen. Den City Dance gerade hier zu inszenieren, ist der künstlerischen Leiterin Stephanie Thiersch und ihrem Team besonders wichtig: „Wir verstehen diese Station im Sinne einer Befriedung der Vorkommnisse der Silvesternacht, einer Umdeutung dieses als Gefahrenzone verrufenen Ortes in Richtung eines harmonischen Miteinander.“ Genauere Infos zur Route mit Stationen und Uhrzeiten unter www.citydance-koeln.de/route-stationen-uhrzeiten/
Zum Hintergrund
Der City Dance Köln ist angelehnt an die legendären City Dances der amerikanischen Tanzpionierin Anna Halprin. Sie fanden im durch politische Unruhen aufgeheizten San Francisco der 1960er und 70er Jahre statt und waren der Versuch, Tanz als kollektiven, demokratischen Prozess in seiner humanen und versöhnenden Kraft erfahrbar zu machen. Das Projekt möchte auch heute die Bedeutung und die Nachhaltigkeit kollektiver Bewegung betonen. Es will den typisch urbanen Problemen Migration und Gentrifizierung generell, und den Vorfällen der Kölner Silvesternacht und den darauf folgenden xenophoben Reaktionen im Speziellen, ein positives Ereignis entgegensetzen. Im Vorfeld wird der City Dance in verschiedenen Workshops von TänzerInnen, MusikerInnen, WissenschaflterInnen, Jugendlichen, Kölner BürgerInnen, MigrantInnen und Flüchtlingen vorbereitet - eben von allen, die interessiert sind! Die Teilnahme ist kostenlos, mehr Infos unter: www.citydance-koeln.de/programm/
Aktuelle Infos unter
citydance-koeln.de
facebook.com/citydancekoeln
twitter.com/citydancekoeln
vimeo.com/172929468 (DANCE FOR ALL)
Beteiligte KünstlerInnen im Überblick
Künstlerische Leitung: Stephanie Thiersch, Musikalische Leitung: Brigitta Muntendorf, Künstlerische Gestaltung: Bettina Buck, Dramaturgie: Kirsten Maar, City Dance - Route: Boris Sieverts/Büro für Städtereisen, Frank Dommert, Künstlerische Einbeziehung der Studenten & Vermittlung der Scoring-Praktiken: Martin Sonderkamp, Arbeit mit Senioren & Menschen mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung: Viviana Escale, Arbeit und Workshops mit Flüchtlingen: Sunday Israel Akpan
U.a. mit: Asasello Quartett, Ensemble Garage, Mariana Sadovska, Katharine Sehnert, MOUVOIR u.v.m.
Institutionen
Produziert von: MOUVOIR e.V., in Koproduktion mit: Kölner Philharmonie
Förderer: TANZFONDS ERBE – eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, Kunststiftung NRW, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, RheinEnergieStiftung Kultur, Kulturamt der Stadt Köln, Kooperationspartner: Zentrum für Zeitgenössischen Tanz und Studio für Elektronische Musik der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Kunsthochschule für Medien Köln, ZAIK – Zentrum für Austausch und Innovation Köln, TanzFaktur, VolXbühne Mülheim a.d.R. und A.TONAL.THEATER, Claudiustherme, Kölner Seilbahn, Oberlandesgericht Köln, internationale tanzmesse nrw, rausgegangen.de, Freihandelszone – ensemblenetzwerk köln
Weitere Informationen finden Sie unter mouvoir.de und citydance-koeln.de.
MOUVOIR/Stephanie Thiersch ist Mitglied des Ensemblenetzwerks Freihandelszone. Weitere Informationen finden Sie unter www.freihandelszone.org.
Ein TANZFONDS ERBE Projekt
Koproduziert von der Kölner Philharmonie, im Rahmen ihres 30-jährigen Jubiläums
Der City Dance Köln ist das erste Community-Projekt dieser Art in Deutschland. Er wird von einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, dem TANZFONDS ERBE, gefördert. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Oberbürgermeisterin Henriette Reker sind Schirmherrinnen. Mit dabei sind über 400 professionelle und nicht-professionelle TänzerInnen und MusikerInnen, Orchester, Chöre und Kölner BürgerInnen.
Bei kostenlosen Tanz- und Bewegungs-Workshops können Interessierte schon jetzt Teil des City Dance Köln werden und sich auf den großen Tag vorbereiten.