Die Stücke:
"Weine nicht" Ein Skinhead-Stück nach dem Roman von André PilzEin Text, der keinen kalt lässt: André Pilz, 1972 geboren und Ex-Skinhead, hat 2005 einen Roman veröffentlicht, in dem ein Skinhead namens Rico Steinmann wütend und gewalttätig seiner Mission folgt. »Ein Skinhead bin ich, ein Krieger, ein Boxer. Keine Schwuchtel, kein Feigling. Ein Krieger.« Mit anderen Hooligans aus seinem »Kasachstan« genannten Stadtbezirk macht er die Fußballstadien unsicher, er prügelt sich mit Türken, Bullen und Nazis, terrorisiert Leute in der Straßenbahn oder in Häusern, in die er die Post austrägt und genießt den Schrecken, den er mit Glatze und Doc Martens auslöst. Die Lieder der Böhsen Onkelz kennt er ebenso in- und auswendig wie die Filme »Taxi Driver« und »Fight Club«, sein Hass ist alles, was er geben kann und gerne gibt. Erst die Liebe zu einer mexikanischen Studentin stellt seine Prinzipien auf die Probe… Robert Borgmann, Regieabsolvent der Hochschule »Ernst Busch«, bringt diesen aufwühlenden und provozierenden Roman erstmals auf eine Bühne.
Regie Robert Borgmann Bühne/Kostüme Jochen Schmitt mit Alwara Höfels; Franz Konstantin Beil, Marek Harloff, Alexander Rohde, Michael Schweighöfer und Pedro Stirner
"After the End" von Dennis Kelly
Glück im Unglück. Louise wacht neben Mark in einem Bunker auf. An das, was passiert ist, kann sie sich nicht erinnern. Mark schon: Als die Bombe explodierte und alles verstrahlte, feierten sie gerade im Pub, nur mit letzter Kraft konnte er sich und die bewusstlose Louise in den alten Atomschutzbunker bei seiner Wohnung retten. Was passiert wenn zwei miteinander eingesperrt sind?
Ein Psycho-Krimi vor dem Hintergrund von Terror und Apokalypse. Der Londoner Dramatiker Dennis Kelly, Jahrgang 1970, debütierte 2003 mit »Debris« (»Schutt«). Mit »After the End« wird erstmals ein Kelly-Stück in Berlin inszeniert.
Regie Christoph Mehler Bühne/Kostüme Nehle Balkhausen Dramaturgie Anne-Kathrin Schulz mit Julie Bräuning und Mirco Kreibich.
"Als Fassbinder mit seiner Mutter über Stammheim sprach"
1. Deutsche Herbstnacht
Seinen Namen bekam der »Deutsche Herbst« von elf deutschen Filmregisseuren, darunter Kluge, Reitz, Schlöndorff und Fassbinder. Unter dem frischen Eindruck der sieben Wochen zwischen Entführung und Ermordung Schleyers im Herbst 1977 drehten sie sehr persönliche Kurzfilme, die unter dem gemeinsamen Titel »Deutschland im Herbst« Kinogeschichte machten. Die »erste deutsche Herbstnacht« in »Box und Bar« rekonstruiert den spektakulärsten der Beiträge: Rainer Werner Fassbinders Gespräch mit seiner Mutter über Stammheim und die Folgen.
Einrichtung Philipp Preuss Mit Margit Bendokat, Christoph Mehler und Pedro Stirner