Mit diesem Begriff sind Sänger gemeint, die bereits im Kindesalter kastriert wurden, um ihren Stimmbruch zu vermeiden.
Besonders in Italien und Spanien wurde die Kastration zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert praktiziert. In den vorwiegend katholischen Ländern waren Frauenstimmen für die Kirchenmusik nicht zugelassen, sodass die höheren Stimmen fehlten. Die erwachsenen Kastraten erreichten durch ihr größeres Stimmvolumen eine enorme Strahlkraft und Virtuosität.
Doch mehr noch als in der Kirchenmusik begann mit dem Aufschwung der Oper für die Kastraten eine Blütezeit der Erfolge. Einzig das französische Publikum lehnte Kastraten ab. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Natürlichkeit wieder mehr gefragt und Kastraten fanden bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nur noch Beschäftigung in den päpstlichen Kapellen.