Die beiden Steine vor dem Haus gedenken der Sängerin Lilly Jankelowitz und des Schauspielers Paul Gemmeke. Sie erinnern an das traurigste Kapitel der deutschen Kulturgeschichte: Theater, eben noch Orte der Freiheit und der Avantgarde, ließen sich als erste große Institutionen unmittelbar nach der Machtergreifung gleichschalten. So auch in Karlsruhe – einer Stadt, die sich heute rühmt, ein Ort der Toleranz zu sein, und doch die Hauptstadt des „ersten judenfreien Gaus” war.
Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura sind die wichtigsten freien Dokumentartheatermacher in Deutschland. Ihre Inszenierungen entstehen nach umfangreichen Materialrecherchen als Stückentwicklungen mit ihren Schauspielern, u. a. zu Themen wie dem Genozid in Ruanda, der europäischen Grenzagentur Frontex oder der Südosteuropa-Front des Ersten Weltkriegs. 2007 erhielt Kroesinger den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin für seine Jugendtheaterinszenierung Kindertransporte im Theater an der Parkaue. Für das STAATSTHEATER erarbeiteten Dura und Kroesinger 2011 die Straßenbahn-Performance Karlsruhe – Stadt der Gerechten.
Regie Hans-Werner Kroesinger
Bühne und Kostüme Rob Moonen
Musik Daniel Dorsch
Dramaturgie Regine Dura, Annalena Schott