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Uraufführung: "Des Kaisers neue Kleider" - Komisches Singspiel von Miloš Vacek nach Motiven von Hans Christian Andersen - Komische Oper Berlin

Premiere 13. Oktober 2013, 16:00. -----

Hans Christian Andersens Märchen über Lüge, Selbstbetrug und Eitelkeit als heiter-satirisches Singspiel aus der Feder des tschechischen Komponisten Miloš Vacek (1928 – 2012), dessen Musik in ihrer volkstümlich zupackenden Rhythmik ebenso wie in ihren zauberhaft lyrischen Momenten ganz in der Tradition Smetanas und Dvořáks steht.

1962 entstanden, war eine Aufführung des Singspiels in Tschechien lange Jahre verboten. Nach 50 Jahren erlebt das Stück nun endlich seine posthume Uraufführung.

Hochnäsige Gecken bevölkern den Hof von Kaiser Maximilian von Eitelstein:Neben der heiratswütigen Prinzessin Culifinda, einer wahren Nervensäge, treiben die beiden intriganten Minister Alfred Schönling und Benedikt Wachsam ihr Unwesen. Und der Hofmeister seiner Majestät achtet darauf, dass auch bei den jungen Besuchern im Publikum kein Hemdknopf fehlt und die Hose richtig sitzt. »Alte Kleider trägt man nicht, denn die Mode ist hier Pflicht!«, heißt es in der kaiserlichen Hymne, die jeder und jede – auch im Publikum! – lautstark mitzusingen hat.

Kleider bestimmen das Leben am Hof des Kaisers, die Eitelkeit regiert. Da nimmt es nicht Wunder, dass die beiden Freunde Jan und Barnabas, die irrtümlich für Schneider gehalten werden, leichtes Spiel haben, wenn es darum geht, den wirklich allerletzten Modeschrei zu kreieren: eine Robe, die für Dumme nicht zusehen ist! Oder die nur die Eitlen zu sehen glauben? – Aber selbst im Reich Kaiser Maximilians gibt es noch ein paar vernünftige Menschen, die sich nichts vormachen lassen, allen voran natürlich die Kinder, die als erstes über den halbnackten Kaiser lachen …

Und wie in jedem echten Märchen gibt es auch hier am Schluss ein glückliches Liebespaar, und auch der ausgelachte Kaiser findet noch Trost – beim Gastwirt nebenan.

Für all diese, auch in ihrer Lächerlichkeit stets liebenswerten Figuren findet Miloš Vacek abwechslungsreiche Töne: Ob schrille Koloraturen für Prinzessin Culifinda, ein kerniges Strophenlied für den Gastwirt oder weit ausladende Melodiebögen für die beiden Verliebten – stets lässt die schwungvolle Musik die tschechischen Wurzeln ihres Komponisten durchscheinen.

Libretto von Miroslav Homolka

Deutsche Textfassung von Ulrich Lenz

Musikalische Leitung

Uwe Sandner

Inszenierung

Lydia Steier

Bühnenbild

Benita Roth

Kostüme

Alfred Mayerhofer

Dramaturgie

Ulrich Lenz

Chöre

David Cavelius

Lichtdesign

Diego Leetz

Besetzung

Kaiser Maximilian von Eitelstein

Carsten Sabrowski

Culifinda, die verwöhnte Prinzessin

Cornelia Zink

Alfred Schönling, kaiserlicher »Oberhemdenbügler«

Christoph Späth

Benedikt Wachsam, kaiserlicher »Unterhosenwärmer«

Hans Gröning

Hofmeister

Philipp Meierhöfer

Halskrause, Schneider aus dem Seidenkönigreich

Stephan Boving

Alena, Kammerzofe der Prinzessin

Katarina Morfa

Jan, Wanderer

Michael Pflumm

Barnabas, Wanderer

Bogdan Talos

Gastwirt

Karsten Küsters

Hauptmann der Bogenschützen

Hans-Peter Scheidegger

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