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Uraufführung: "FC Prinz Homburg: Träume und Handgemenge", sehr frei nach Heinrich von Kleist von Amir Reza Koohestani und Mahin Sadri - Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Premiere am Donnerstag, den 17. April 2025 um 19:30 Uhr, Kleines Haus

Ein Prinz wird verurteilt. Eigenmächtig stürmt Prinz Friedrich von Homburg in die Schlacht bei Fehrbellin. Zwar ist er siegreich, doch handelt er entgegen der Strategie des Kurfürsten und wird wegen Befehlsverweigerung bestraft. Den iranischen Regisseur und Autor Amir Reza Koohestani inspiriert der in Heinrich von Kleists letztem Drama angelegte Konflikt zwischen Disziplin und Ungehorsam zu einer radikalen Überschreibung – Kleists Schlachtfeld wird bei Koohestani zum Fußballfeld.

 

Copyright: Maxmilian Borchardt

Auf Fred, dem Ersten Torwart beim FC Prinz Homburg, lastet viel Druck. Als letzte Verteidigungslinie trägt er die Verantwortung für Sieg oder Niederlage seines Teams. In einem wichtigen Punktspiel handelt er nicht so wie von seinem Trainer Willie verlangt – statt sich aktiv in das Spiel einzumischen, erstarrt er auf der Torlinie. Es folgen ein Foul und ein Strafstoß. Gerade noch rechtzeitig erwacht Fred aus seiner Starre und kann den Elfmeter halten.

Gefeiert von Fans und Medien muss sich der Verein nun entscheiden: Schließen sie Fred wegen taktischem Ungehorsam aus oder geben sie ihm eine zweite Chance? Fred kämpft derweil mit der Frage, welche Bedeutung das Spiel für ihn überhaupt noch hat. Zwischen Autoritätsfiguren, Disziplin und Einsamkeit, sucht er nach Halt, um in dem Big Business Fußball als Individuum nicht unterzugehen.

Was bedeutet Ungehorsam? Wie beeinflussen Gruppendynamiken das individuelle Handeln? Und welche Konsequenzen sind wir bereit zu tragen, wenn wir uns gegen eine Autorität stellen? Regisseur und Autor Amir Reza Koohestani, der zu den bedeutendsten iranischen Theatermachern seiner Generation gehört, arbeitet häufig mit großen bekannten literarischen Stoffen, aus denen er zentrale Fragen herausarbeitet und diese in einen zeitgenössischen Kontext setzt. In Kleists Drama ist es das Thema des Ungehorsams, des Auflehnens gegen eine Autorität ebenso wie die Frage, wie sich die Gruppe in der Situation eines Hierarchiebruchs verhält.

Inszenierung: Amir Reza Koohestani
Bühne: Mitra Nadjmabadi
Kostüme: Gabriele Rupprecht
Video: Phillip Hohenwarter
Sounddesign: Matthias Peyker
Videoeinrichtung: Eduardo Mayorga
Licht: Steffen Hilbricht
Dramaturgie: Hannah Stollmayer
Vermittlung: Rebecca Rasche
Regieassistenz: Leonard Heep
Kostümassistenz: Janine Schwind
Bühnenbildhospitanz: Anna Haufe

Fred: Lasse Boje Haye Weber
Natalie: Tabea Buser
Willie: Christian Klischat
Greta: Sandrine Zenner
Eric: Timur Frey
Luisa: Klara Wördemann
Fans: Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

So
20 04 2025
Sa
24 05 2025
18 Uhr
Mi
28 05 2025
19.30 Uhr
Do
29 05 2025
19.30 Uhr

 

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