Selbst Wasserfälle werden hier optisch eingebunden. Aus riesigen Flex-Röhren ragen Arme, neue Beine oder Rüssel hervor. Die Röhren spielen auf die kunstvollen und meterlangen Drachenfiguren aus den klassischen chinesischen Drachentänzen an. Dazu passt die fast hypnotisch wirkende Musik von Young-Gyu Jang. Alte asiatische Klänge werden mit fetzigen Pop-Rhythmen verbunden. Die Atmosphäre des Street Dance vermischt sich dabei mit den unterschiedlichsten Stilen der asiatischen "Drachenländer".
Dazu kommen Elemente des indonesischen Kathak, des japanischen Kabuki und des thailändischen Khon-Maskentanzes. Meditative Kampfkunst verbindet sich suggestiv mit Lotosblütenzauber. Trippelschritte und hypnotische Drehwirbel fesseln die Zuschauer. Man scheint dank der Video-Kunst von Taeseok Lee zwischen Himmel und Erde zu schweben. Schillernd und vielgestaltig erzählt dieses Stück die aufregende Geschichte von tausend Jahren. Die 1963 geborene Eun-Me Ahn erscheint auch hier knallbunt gekleidet und möchte der Welt des braven koreanischen Mädchens entkommen. In ihrer Neugier geht sie über alle Grenzen.
Traditionelle Rollenklischees werden bewusst hinterfragt. Die Drachen setzt Ahn in aufregenden Bezug zur Generation der Millenials, denn alle Tänzerinnen und Tänzer wurden hier im Jahr 2000 oder später geboren. Es war im chinesischen Tierkreis ein Jahr des Drachen. Raffinierte Projektionen legen dabei immer wieder eine geradezu irisierede Fantasielandschaft über das Geschehen. Asiatische Elemente und elektronische Rhythmen vermischen sich.
Am Ende großer Jubel des Publikums!