Das erste Halbjahr 2012 steht an der Bayerischen Staatsoper ganz im Zeichen von Richard Wagner: Der 4. Februar markiert mit der Premiere von Das Rheingold den Auftakt zur Neuinszenierung des Ring des Nibelungen. Innerhalb von nur fünf Monaten bringt die Bayerische Staatsoper mit Wagners opus magnum die „größte Herausforderung für jedes Opernhaus“ (Nikolaus Bachler) auf die Bühne. Zu den Münchner Opernfestspielen im Juli 2012 wird die komplette Tetralogie in zwei Zyklen zu sehen sein.
Regisseur Andreas Kriegenburg, Generalmusikdirektor Kent Nagano und Staatsintendant Nikolaus Bachler sprachen nun über die Neuinszenierung der Tetralogie. Das Pressegespräch ist ab sofort online auf www.staatsoper.de/multimedia abrufbar.
Intendant Nikolaus Bachler: „Wir sind aufgebrochen, auf die große, ungewöhnliche Reise zum Ring. Vor nahezu vier Jahren haben Kent Nagano und ich uns entschieden, das Wagnis einzugehen und den Ring in Einem zu schmieden, nicht wie an anderen Häusern üblich über Jahre zu verteilen. Das erste halbe Jahr 2012 gilt dem Ring und alles Trachten und Tun von Künstlern, Technikern und allen anderen Mitarbeitern ist diesem Thema gewidmet.“
Andreas Kriegenburg übernimmt mit dem Ring des Nibelungen nach Wozzeck (2008) seine zweite Regiearbeit an der Bayerischen Staatsoper: „Es war eine wesentliche Entscheidung in der Vorbereitung meiner Arbeit, sich von der Rezeptionsgeschichte zu distanzieren. Wir versuchen, uns wieder durchzuarbeiten zum Kern des Materials, zur Komposition. (…) Mein Team und ich versuchen Wagner als Erzähler zu begreifen, zurückzukommen auf das Motiv der Erzählung, auf das Motiv der Psychologie der Figuren, deren Verstrickungen und deren Fehler. Das szenische Bild wird sich nicht in einen Wettstreit zur Musik begeben.“
Auch Kent Naganos erstes szenisches Ring-Dirigat wird mit Spannung erwartet.
Die Besetzung von Das Rheingold umfasst neben Sophie Koch als Fricka den dänischen Bass-Bariton Johan Reuter, der als Wotan sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper gibt. In den weiteren Rollen sind unter anderem Aga Mikolaj als Freia, Stefan Margita als Loge und Wolfgang Koch als Alberich zu hören.
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Das Rheingold von Richard Wagner, Premiere 4. Februar 2012, , 19.00 Uhr.
Vorabend des Bühnenfestspiels "Der Ring des Nibelungen"
Die unberührte Magie der Es-Dur-Klänge in den ersten Takten des Rheingold währt nicht lange. Stattdessen entsteht eine Welt, die fünfzehn Musikstunden später ihren eigenen Untergang nicht aufhalten kann. In dieser Welt verstößt man gegen die Natur und will sich nicht an Gesetze halten. Gier, Macht, Fluch herrschen vor. Alberich stiehlt den Rheintöchtern das Gold, knechtet seine Arbeiter und riecht die Weltmacht. Diese beansprucht Wotan für sich und raubt gemeinsam mit Loge Ring, Gold und Tarnhelm. Sein Bauprojekt will er mit der Existenzgrundlage für seine Götterfamilie bezahlen – die Gattin wehrt sich. Den verfluchten Ring muss Wotan den beiden Riesen überlassen, neiderfüllt bringt der eine den anderen um. Der Glanz der Götterburg erstrahlt erst nach dem Gewitter, für Loge liegt die Burg bereits auf dem Weg zum Ende.
Im 1869 am Münchner Nationaltheater uraufgeführten Vorabend der Tetralogie verstricken sich die Fäden, verliert das Wasser seinen Glanz und verdunkeln sich die Wolken.
Dichtung vom Komponisten
In deutscher Sprache mit Übertiteln
Musikalische Leitung Kent Nagano
Inszenierung Andreas Kriegenburg
Bühne Harald B. Thor
Kostüme Andrea Schraad
Licht Stefan Bolliger
Choreographie Zenta Haerter
Produktionsdramaturgie Marion Tiedtke
Miron Hakenbeck
Wotan Johan Reuter
Donner Levente Molnár
Froh Thomas Blondelle
Loge Stefan Margita
Alberich Wolfgang Koch
Mime Ulrich Reß
Fasolt Thorsten Grümbel 4./8./12. Feb. 2012
Diogenes Randes 3./10. Juli 2012
Fafner Phillip Ens
Fricka Sophie Koch
Freia Aga Mikolaj
Erda Catherine Wyn-Rogers
Woglinde Eri Nakamura
Wellgunde Angela Brower
Floßhilde Okka von der Damerau
Bayerisches Staatsorchester
Vorstellungen:
Mittwoch, 8. Februar 2012, 19.30 Uhr
Sonntag, 12. Februar 2012, 16.00 Uhr
Münchner Opernfestspiele:
Dienstag, 3. Juli 2012, 19.30 Uhr
Dienstag, 10. Juli 2012, 19.30 Uhr