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"Nathans Kinder" von Ulrich Hub im Theater Plauen-Zwickau

Premiere Fr 14.Feb. 2025, 18:00 Uhr, Kleine Bühne Plauen

 „Vielleicht hat Gott auf Jerusalem herab geblickt und sich gesagt: Dort drüben brennt ein Haus. Wenn dieser Kreuzritter jetzt einen Kopf kürzer wird, habe ich niemanden mehr, der dieses arme Mädchen aus den Flammen holen kann.“ (Recha/Nathans Kinder)

Er hat traurige Augen. Doch als er Rufe aus einem brennenden Haus hört, geht er und hilft, ganz selbstverständlich. Nein, in dieser feindseligen Welt gleiche es einem Wunder, wenn ein Mensch von einem Menschen gerettet würde, überlegt Recha. Ihr Retter muss also ein Engel gewesen sein.
 
In Jerusalem treffen in drei Religionen grundlegende Überzeugungen und verschiedene Weltordnungen aufeinander. Während die jeweiligen Mächte um die Vorherrschaft ringen, leiden und sterben stellvertretend täglich Menschen vor Ort.
Im Kampf um die Stadt verliert Kurt, ein Soldat des Bischofs den Glauben auf der richtigen Seite zu stehen. Denn es ist ausgerechnet die Sultana, die Gnade vor Recht ergehen lässt. Und dann ist es ausgerechnet die Tochter eines Juden, in die er sich verliebt. Gibt es in diesem Krieg überhaupt noch eine richtige Seite?
Und was bedeutet die Geschichte, die Rechas Ziehvater Nathan so oft erzählte?
 
Im Bewusstsein des aktuellen Kriegsgeschehens in Nahost überlegen wir gemeinsam, was Lessings Ringparabel über unser heutiges Ringen um Frieden und die Frage nach der Toleranz erzählt. In der modernisierten Fassung von Lessings Klassiker »Nathans Kinder« rückt der Autor Ulrich Hub die junge Perspektive in den Mittelpunkt und zeigt Recha und Kurt in ihrem Streben nach einem friedlichen Miteinander. Dafür wurde »Nathans Kinder« 2010 mit dem Mülheimer KinderStückePreis ausgezeichnet.

Besetzung
Recha  Sophia Bauer
Kurt   Philipp Rosenthal
Nathan   Marius Marx  
Bischof  Jörg Seyer
Sittah   Theresa Weidhas  

Regie  Ulrike Sorge
Ausstattung  Luisa Lange
Dramaturgie   Hanna Rüd

Spieldauer 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Aufführungsrechte: Verlag der Autoren, Frankfurt am Main
Der Stücktext ist auch als Buch im Verlag der Autoren erschienen.

Hinweise auf sensible Inhalte
Dieses Stück thematisiert verbal Krieg, Antisemitismus, Antimuslimischen Rassismus und religiös begründete Verschwörungserzählungen. Eine Figur droht mit einer Schusswaffe, aber kein Schuss fällt.

 

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