Gleich zu Beginn überzeugte das Blockflötenquartett "Sweeter Than Roses" mit Annette Bachmann, Conni Gerstein-Ichimescu, Ulrike Pollak und Angelika Schilling das Publikum mit Canzon seconda von Giovanni Gabrieli. Kontrapunktische Vielschichtigkeit blitzte hier ebenso auf wie bei "La Monteverde" von Tarquinio Merula, wo das Ensemble auch die polyphone Mehrstimmigkeit überzeugend zu Gehör brachte.
Originell und einfallsreich war "Spuk zu viert" (1989) op. 40 für Blockflötenquartett von Hans Georg Pflüger, wo Kirchenglocken neben chromatischen Passagen und Glissando-Sequenzen facettenreich herausragten.
Alexander Schütz (Klavier) interpretierte dann die Ballade op. 10 Nr. 2 in D-Dur von Johannes Brahms mit nie nachlassender Emotion und Emphase. Die Harmoniefolgen erinnerten zuweilen an Griegs Volksliederbearbeitungen. Die schlichte Liedweise wurde von Alexander Schütz sehr einfühlsam vorgetragen.
Judith Betsch, Dr. Christina Dollinger, Eva Praetorius, Leona Rötzsch und Matthias Schupp (Blockflöten) interpretierten das reizvolle Konzert für fünf Querflöten op. 15/3 in D-Dur von Joseph Bodin de Boismortier stilistisch ausgewogen und filigran. Unisono-Passagen gelangen hier nuancenreich.
"Metamorph" (1982) op. 26 für fünf Querflöten von Hans Georg Pflüger imponierte mit Trillern, mehrteiligen Mikrointervallen und Tremoli, die das diffuse Klangbild auflockerten.
Ein weiteres Kleinod war bei dieser sehr gelungenen Matinee das Adagietto in F-Dur aus der fünften Sinfonie von Gustav Mahler in der Klavierfassung von Hans Georg Pflüger, das Renate Holzknecht-Schill wunderbar bewegend interpretierte. Man dachte hier unmittelbar an Mahlers Lied "Ich bin der Welt abhanden gekommen". Schmerz und Leid wurden dabei überwunden. Mahler hat dieses Adagietto wohl für seine Frau Alma komponiert. Die melodischen Eingebungen besaßen in dieser Wiedergabe eine berührende Intensität.
Zum Abschluss interpretierte Elise Tobler (Gesang) zusammen mit Renate Holzknecht-Schill (Klavier) und dem Blockflötenquartett "Sweeter Than Roses" Weihnachtslieder in Sätzen von Hans Georg Pflüger. "Maria durch ein Dornwald ging", "Es ist ein Ros entsprungen" sowie "Tochter Zion" beeindruckten mit schillernden Klangfarben.
Herzlicher Schlussapplaus.