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Festival PAD 03 - Performing Arts & Digitalität präsentiert in Wiesbaden vielfältiges Programm aus hybriden Theater-Formaten

vom 24. bis 27.10.2024

Die dritte Ausgabe des PAD-Festivals Performing Arts & Digitalität präsentiert sich mit einem abwechslungsreichen und vielseitigen Programm an verschiedenen Spielstätten im Stadtzentrum von Wiesbaden. Als führendes deutschsprachiges Festival für neue Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks im digitalen Zeitalter, das in Kooperation mit der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund und dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden stattfindet, zeigt PAD 03 interessante hybride Formate, häufig in einer Mischung aus Live-Performance und Installation oder VR-Immersion.

 

Copyright: Deutsche Akademie der Darstellenden Künste

Die Veranstaltungen liegen im Bereich zwischen Theater, Oper, Tanz, akustischer Kunst, Film und Digitalität. Das PAD-Festival Performing Arts & Digitalität ist damit bundesweit das einzige Theaterfestival, das einen spartenübergreifenden Querschnitt auf dem aktuellen Stand digitaler Praxis in den Darstellenden Künsten zeigt. In diesem Jahr steht das Thema „KI – Interaktion und Partizipation“ im Fokus des Festivals.  Das detaillierte Programm ist nun online und der Vorverkauf hat begonnen.

PROGRAMMÜBERBLICK
Das Programm des diesjährigen PAD-Festivals ist so vielseitig wie die moderne, digitale Welt. So entdecken Besucher*innen in ANA – EINE THEATRALE INSTALLATION in einer Art Fotobox mit einer auf die Erkennung von Emotionen trainierten KI, eine vollkommen neue Art des Geschichtenerzählens.

APHOTIC ZONE, nominiert für den OPEN-PORT-PREIS, entführt das Publikum in die Tiefen des Ozeans und der Stille.

Beim performativen Listening Walk „EINGANG FUER ZUHOERER“ erkunden Besucher*innen die Innen- und Außenbereiche des Alten Gerichts mit der Frage, wie Architekturen des Gehorsams klingen.

Bei ERWARTUNG – OPER VON ARNOLD SCHÖNBERG schlüpft das Publikum mit VR-Headset und Controller in die Rolle der Protagonistin, durchstreift den nächtlichen Wald und treibt die Handlung durch eigene Interaktionen voran.

Zur VR-Erfahrung wird HELD IN HUMAN II – ROSE IN YOUR BRAIN. Hier organisieren sich Worte und Gedanken zu einer Art Choreographie.

In dieser partizipativen Konzert-Lecture INSTRUMENTALITIES FOR COMMON GROUNDS, die 20 Jahre Umweltdaten der Arktis in 60 Minuten komprimiert, können Besucher*innen den Klimawandel mittels klanglicher und somatischer Techniken hören, spüren und verstehen lernen.

KEEP IT REAL AKADEMIE - DAS SKALIERTE WAHRNNEHMUNGS-BÜHNENSPIEL bietet Interkationen für die Besucher*innen auf einer miniaturisierten Modellbühne mit holografischen Videoinhalten, völlig frei von physischen Beschränkungen.

KOSTJA (K)EIN SOLOABEND – nominiert für den OPEN-PORT-PREIS ist inspiriert von Tschechows Figur aus „Die Möwe“ und wird zum interaktiven Solostück über Utopie, Dystopie und das Theatermachen, das die Besucher*innen per Smartphone mitgestalten können.

Im Stück ME, MYSELF & MY AVATARS: IT TAKES 2 TO + PONYBOY steuern zwei Spieler*innen einen Avatar.

PLANET MAGNON ist ein bizarrutopischer Animationsfilm, in dem sich die Menschen von einer Computervernunft regieren lassen, die die Planetengemeinschaft in einem scheinbar harmonischen Idealzustand hält.

Das für Kinder ab 8 Jahren geeignete Stück S.A.D. - SECRETLY A DINOSAUR, nominiert für den OPEN-PORT-PREIS, zeigt in einer Nachmittagsvorstellung kurze Comicsequenzen, in denen sich zwei Dinosaurier fürsorglich über ihren Alltag austauschen und sich fragen, warum wir uns manchmal wie von einem Asteroiden erschlagen fühlen.

SPECTRAL HAVEN ist eine VR-Erfahrung und Trainingsumgebung für die maschinelle Dienstleistungsindustrie: In generierten Szenarien putzen sich Staubsaugerroboter durch virtuelle Badezimmer, drehen selbstfahrende Autos ihre Runden, um irgendwann sicher genug für die echte Welt zu sein.

Das Stück THE WEIRD & THE EERIE von Regisseur Michael v. zur Mühlen (FAUST-Theaterpreisträger 2023), Dramatiker Thomas Köck und Musiker Andreas Spechtl ist zugleich Musiktheaterperformance und Installation, in der lebensechte Avatare, die mittels eines Large-Language-Models trainiert wurden, ihre menschlichen Vorbilder nahezu perfekt imitieren. In dieser Welt der Doppel- und Wiedergänger*innen, der Geister und generativer KIs, können die Besucher*innen sprachlich und gestisch mit den Avataren interagieren.

TRANSCULTURAL LISTENING MAP ist frei begehbar und lädt als interaktive Wissensplattform ihre Besucher*innen ein, die Bedingungen des (Radio-)Hörens und ihre Unterschiede in den Hörkulturen verschiedener Weltregionen spielerisch zu erforschen, mit dem Ziel, Landkarten des transkulturellen Hörens zu zeichnen.

Bei VERWOBENE WELTEN – MYZEL UND DIE SPRACHE DER SYMBIOSE, nominiert für den OPEN-PORT-PREIS, sprießen Pilze zu unvorhersehbareren Zeiten an unvorhersehbaren Orten. Via Chatbots können Besucher*innen mit den unsichtbaren Myzelien in Kontakt treten Mittels einer trainierten KI entsteht eine eigene Sprache der Pilze, die deren vielseitigen Eigenschaften zum Ausdruck bringt.

All diese Stücke und Installationen finden an unterschiedlichen Spielstätten im Stadtgebiet von Wiesbaden statt. Zu den Locations zählen neben dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden mit Studio, Foyer großes Haus und Wartburg auch der Coworking-Space Heimathafen, die Krypta in der Marktkirche, die Konferenzräume im Achat Hotel und das Literaturhaus Villa Clementine. Alle Veranstaltungsorte sind zwischen 10 und 20 Minuten zu Fuß voneinander entfernt. Die Verbindung zwischen den Spielstätten wird durch E-Tretroller der Anbieter Tier Mobility, LIME, Bolt und Voi vereinfacht.

Nähere Infos zu den Veranstaltungspunkten sowie Datum und Uhrzeit finden sich im Programm.
Dieses steht zum Download bereit unter performingarts.digital

Begleitet wird das Festival – wie bereits in den Vorjahren - von einer Fachkonferenz, die renommierten Theaterschaffenden und dem interessierten Publikum eine Plattform bietet, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen.  In diesem Jahr geht’s um die Themen Kreativität & KI. Denn Kreativität galt lange als letzte Bastion des Menschlichen. Doch inzwischen malt, dichtet und musiziert KI (fast) besser als der Mensch. Diskutiert wird die Frage, die sich unter dem philosophie-ästhetischem Aspekt jedoch stellt: Ist das genuine Kunst? Und welche ethischen Folgen erwachsen daraus, wenn KI künstlerisch tätig wird für Gesellschaft, Politik, Kultur und Wirtschaft?

Weiteres Thema der Fachkonferenz ist die Diskurskrise, die den Kulturbetrieb erfasst hat. Immer wieder eskalieren Auseinandersetzungen um Antisemitismus, Rassismus oder Sexismus. Ausgehend vom digitalen Raum werden in der Fachkonferenz Methoden und Werkzeuge vermittelt, mit deren Hilfe Kulturschaffende Debatten mitgestalten und die eigene Position auch in einer digitalisierten Öffentlichkeit behaupten können.

Darüber hinaus gibt es mit PROMPTING – EIN WORKSHOP FÜR THEATERMACHER*INNEN. Hier lernen die Teilnehmenden, wie Bots funktionieren, welche Wirkungen sich durch Prompts erzielen lassen und welche Dramaturgien es braucht, um mit einer KI auf der Bühne zu arbeiten.
Die Fachtagung wird zudem in einer zweistündigen Session die Zukunft der KI-Technologien durch eine gemeinsame Tarot-Befragung unter Verwendung des Cyborgeoisie-Tarots (BBB_ Songs of Cyborgeoisie by BBB_ (itch.io)) erkunden. Es werden technologische Visionen untersucht, mit denen die Welt, in der wir leben möchten, mitgestaltet werden kann.

Beim Workshop KI - KOLLEKTIVES IMAGINIEREN: COMPUTER AUS FLEISCH UND BLUT IN EINEM CYBERSPACE AUS WORTEN führen die Spieleentwickler Christopher Krause und Tilman Aumüller durch gemeinsames Spielen in die Tradition experimenteller, analoger Pen-&-Paper-Rollenspiele ein, in denen Gruppen anhand von klaren Protokollen gemeinsam Welten und Stories halluzinieren. Sie stellen dabei die Frage: Kann man mit diesen Spielen kollektiven Imaginierens auch etwas über Künstliche Intelligenz lernen?

Ein Highlight des diesjährigen Konferenzprogramms ist ein zweitägiger Hackathon, der die Konzeption und Entwicklung Bot-basierter Antworten auf gesellschaftliche Probleme zum Ziel hat. Unter dem Titel FLOOD THE ZONE WITH LOVE – BOTS FÜR SCHWIERIGE ZEITEN? sind Kulturschaffende, Coder*innen, Mediendesigner*innen, ITler etc. eingeladen auf transdisziplinäre, spielerische Art, mittels einer vorgegebenen game engine, Lösungsansätze für einen Chatbot zu entwickeln, um Technologie und Digitalität zur gesellschaftlichen Demokratisierung zu nutzen.
Das Festival vergibt noch Plätze zum Hackathon. Interessierte können sich online anmelden unter performingarts.digital

Die FESTIVALERÖFFNUNG findet am 26.10. im LITERATURHAUS VILLA CLEMENTINE statt. An diesem Abend sprechen der Dramatiker Thomas Köck und der Journalist Dirk von Gehlen über KI und Autor*innenschaft. Es geht vorallem darum, welche Risiken und Chancen LLMs für Autor*innen und Kreative bergen.
Im Anschluss werden am gleichen Abend die Preisträger*innen des OPEN-PORT-PREISES für junge Regie bekannt gegeben. Gemeinsam mit der Dortmunder Akademie für Theater und Digitalität hat die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste 2024 erstmals diesen Preis für junge Regie ausgelobt, der neue Impulse in der künstlerischen Auseinandersetzung mit Theater im Zeitalter der Digitalität setzen will. Nominiert sind vier Produktionen von Regiestudierenden der Hochschulen in Ludwigsburg, München und Zürich.
Zum Eröffnungsabend und zur Preisverleihung ist der Eintritt frei. Es gibt jedoch eine begrenzte Platzzahl.

Das detaillierte Festivalprogramm von PAD 03 ist online.
Dort steht auch das Programm als handliches Leporello zum Download bereit.
performingarts.digital/programm
Tickets gibt’s unter: www.performingarts.digital/tickets oder bei reservixx.de und Adtickets.de

Das Festival Performing Arts & Digitalität PAD wird veranstaltet von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Kooperation mit der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund und dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden. PAD 03 wird gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain der Landeshauptstadt Wiesbaden und der NASPA. Medienpartner sind die DEUTSCHE BÜHNE und SENSOR Wiesbaden.

Aktuelle Infos gibt’s zudem stets auf den Social Media Kanälen des Festivals
auf Insta www.instagram.com/padfestival und
auf Facebook www.facebook.com/share/NLgJBMPMeRRvx19r/

INFOS zur Deutschen Akademie der Darstellenden Künste (Veranstalter) Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste wurde 1956 als gemeinnütziger Verein gegründet. Ziel ist und war es, durch Diskussionen, Stellungnahmen und Veranstaltungen zu aktuellen Themen und Entwicklungen Zeichen und Maßstäbe für das kulturelle Leben zu setzen. Dabei werden alle Sparten der Darstellenden Künste wie, Theater, Oper, Tanz, Film, Fernsehen und Rundfunk einbezogen. Die Akademie verfügt mit ihren aktuell rund 500 Mitglie-dern über eine Expertise, die ihresgleichen sucht. Präsident ist Prof. Hans-Jürgen Drescher (ehem. Präsident Theaterakademie August Everding München), Vizepräsidentin Caroline von Senden (Leiterin ZDF-Redaktion Fernsehspiel I), Vizepräsident Marcus Lobbes (Direktor Akademie für Theater und Digitalität Dortmund) sowie Schatzmeisterin Barbara Schäfer (Projekt- und Formatentwicklung Hörspiel Feature Radiokunst/ DLF Kultur). www.darstellendekuenste.de

 

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