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"Die Märchen des Oscar Wilde erzählt im Zuchthaus zu Reading" nach Texten und Motiven von Oscar Wilde in einer Bearbeitung von André Kaczmarczyk - Düsseldorfer Schauspielhaus

Premiere Sa, 08.03. / 19:30, Großes Haus

Eine Gefängniszelle im Zuchthaus zu Reading im Jahr 1895. Hier sitzt der bekannteste und zugleich skandalumwittertste Dichter des viktorianischen England ein: Oscar Wilde, angeklagt wegen Homosexualität und verurteilt zu zwei Jahren Zwangsarbeit. Der Autor von »Das Bildnis des Dorian Gray« tritt seine Haftstrafe bereits als gebrochener Mann an. Öffentlich gedemütigt, misshandelt und von seinem Geliebten Lord Alfred Douglas verlassen, steht Wilde vor den Trümmern seiner Existenz.

Copyright: Thoms Rabsch

Sollte er die unmenschlichen Haftbedingungen überleben und seine Freiheit wiedererlangen, bliebe ihm nichts weiter übrig, als ein völlig Anderer zu werden.

Aus dem Blickwinkel des politischen Gefangenen heraus schaffen Regisseur André Kaczmarczyk und sein Team ein musikalisches Theater, das von der Kraft der Fantasie an der Schwelle des Todes erzählt. Wildes Dramen und Märchen werden darin ebenso lebendig wie die Menschen, die sie inspirierten. Wir folgen dem Flug der Nachtigall durch den verzauberten Garten, blicken in den Teich, in dem sich Narziss spiegelt, und erkennen uns selbst im Kuss, den Salomé dem abgeschlagenen Haupt des Jochanaan gibt.

Tastend nähert sich Wilde seinem alten Leben und beginnt Parallelen herzustellen, wo es eigentlich keine geben dürfte: zwischen seinem Dasein als Ehemann und Vater und der unglücklichen Liebe zu Lord Douglas; zwischen gefeierter Berühmtheit und heimlichen Beziehungen zu käuflichen jungen Männern; zwischen Angepasstheit und Aufbegehren; zwischen zwingender Moral der Welt und ästhetisch erotischer Freiheit der Kunst. Stück für Stück entblättert sich, was man vielleicht einen kolossalen Selbstbetrug nennen könnte: Wildes Hoffnung, als glamouröser Freigeist mit ungeschützt offener Identität zu leben und dafür nicht verfolgt, ausgegrenzt und gehasst zu werden.

Regie André Kacz­marc­zyk
Musik Matts Johan Leenders
Bühne Ansgar Prüwer
Kostüm Martina Lebert
Licht Konstantin Sonneson
Dramaturgie Janine Ortiz

Besetzung
Oscar Wilde Yascha Finn Nolting
Thomas Martin, Gefängniswärter Thomas Wittmann
Constance, Wildes Ehefrau / Salome / Nymphe / Motte Anya Fischer
Ada Leverson, eine Vertraute Wildes / Nymphe / Spinne Sarah Steinbach
Die Infantin / Tochter / Nymphe / Eule Luise Zieger
Robert Ross, Wildes engster Freund / Prinz Raphael Gehrmann
Student / O.C. Maurice, Arzt / Fred Atkins Elias Nagel
Carson, Anwalt der Gegenseite Sebastian Tessenow
lsaacson, der Gefängnisdirektor / Bürgermeister Thiemo Schwarz
Nachtigall / Walter Grainger / Zwerg Michael Fünfschilling
James Taylor / Don Pedro / Fuchs / Schwälberich Roman Wieland
Prince, Häftling A 2.1.1. / Fledermaus Markus Danzeisen
Lord Alfred Douglas / Narziss Eray Gülay
sowie
Lady Wilde, Wildes Mutter / Rote Rose / Rakete Georgette Dee
Statisterie
Gespielin / Krankenschwester / Jane Cotter Nicole Marpmann
Häftling / Wooldridge / Alfonso Conway Carl Wrobel
Häftling / Charles Parker Ivaylo Dimitrov
Häftling / Antonio Migge Rolf Giesen
Cyril und Vyvian, die Söhne Oscar Wildes / Häftlinge Luke Dopheide/Philipp Jagiela, Rafael Wohlleber/Anton Jäger
Band
Flügel Matts Johan Leenders
Violine 1 Sophie Moser
Violine 2 Zuzana Leharová
Viola María del Mar Vargas
Cello Ella Rohwer
Miyadaiko Max Hilpert

Di, 25.03. / 19:30
18:45 Einführung
Fr, 04.04. / 19:30
18:45 Einführung
Mo, 14.04. / 19:30
18:45 Einführung
So, 20.04. / 18:00
Sa, 10.05. / 19:30

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