T.S. Eliots Gedicht Das öde Land (The Waste Land) gilt als eines der bedeutendsten literarischen Werke des 20. Jahrhunderts. 1922 veröffentlicht, spiegelt Eliots Text die Verwerfungen und Unsicherheiten seiner Zeit wider. Entstanden ist es nach dem ersten Weltkrieg, in einer Phase des Umbruchs und der Desillusionierung, die geprägt war von Trostlosigkeit und Leere, die der Mensch in einer von Krieg und Krisen durchzogenen Welt empfand. Auch unsere heutige Zeit, die sich fragmentiert und rastlos anfühlt, wird von politischen Unruhen, Katastrophen, Kriegen und Zerwürfnissen durchgerüttelt.
1904 veröffentlichte J. M. Barrie sein Theaterstück Peter Pan oder Der Junge, der nicht erwachsen werden wollte. Die Kunstfigur des Peter Pan avancierte seither zum Symbol-Bild für ewige Jugend und die Sehnsucht, niemals erwachsen werden zu müssen. Captain Hook, Tinkerbell, die Lost Boys, Wendy, das tickende Krokodil, die Abenteuer von Peter Pan und seinen Freunden, sind Teil der magisch-eskapistischen Neverland-Welt. Barries Erzählung besteht jedoch nicht nur aus Abenteuern und Fantasiebildern, sondern ist auch gleichzeitig ein vielschichtiges Werk über Verlust, Identität, Endlichkeit und der Sehnsucht nach der Unbeschwertheit der eigenen Kindheit.
Alexander Eisenach, Jan Jordan und das Ensemble schaffen gemeinsam in Wasteland: Peter Pan ein Kaleidoskop mit Teilen aus T.S. Eliots Gedicht, Barries Geschichte und einem zeitgenössischen Text der Autorin Patty Kim Hamilton, in dem sie Wendys Geschichte – die am Ende ihres Lebens angekommen ist – erzählt und reflektiert. So entsteht ein Geflecht aus Bildern, Stimmen, Motiven, Figuren und Songs, die gleichermaßen verspielt, düster und alptraumhaft wirken und neben der Verlorenheit der Figuren auch Momente von Hoffnung und Liebe durchschimmern lassen.
Eine kollektive Arbeit des Ensembles, unter künstlerischer Leitung von Alexander Eisenach und Jan Jordan.
Künstlerische Leitung Alexander Eisenach, Jan Jordan
Bühne Kathrin Frosch
Kostüme Zoë Agathos
Komposition Live-Musik Niklas Kraft, Rahel Hutter Musik (Einspieler) Chiara Strickland Licht Thomas Langguth Dramaturgie Christopher-Fares Köhler