Gemeinsam mit dem Schauspielensemble, Ann Göbel, Zarah Kofler, Johanna Wokalek, Maximilian Brauer, Benny Claessens, Martin Wuttke, Sir Henry und Soma Boronkay entwickeln Mundruczó und Wéber mittels Improvisationen die Storyline und greifen mit ihrer Erzählung metaphorisch aktuelle Diskurse um Macht, Autoritarismus und Abhängigkeiten auf, deren Dynamik im Stück alle zum Opfer fallen. Beim Spiel fängt es schon an: An welchem Punkt wird die Absicht zur Verwandlung eine Überschreitung oder gar Missbrauch, die von keiner Fiktion mehr geschützt wird? Welche Gefahren birgt der vermeintliche ‚Schutzraum‘ Kunst und welches Verhalten ist legitim?
Nicht zufällig ist der Titel Method einer amerikanischen Version der auf Stanislawski begründeten naturalistischen Schauspieltechnik von Strasberg entlehnt, die den Spieler:innen die höchstmögliche Einfühlung in die Rolle abverlangt. Er steht hier paradigmatisch für die Frage nach der Grenze zwischen den Schauspieler:innen und der Persönlichkeit ihrer verkörperten Figur. Method verhandelt darüberhinaus die grundlegenden Mechanismen, mit denen eine Gemeinschaft und die Gesellschaft ihre eigenen Unterdrücker schützt und legitimiert, und untersucht das Verhalten von Täter:innen wie Mitwisser:innen und Oportunist:innen, die nach und nach alle und alles um sich herum zerstören. Method ist der blanke Horror eines Filmdrehs und eine selbstreflexive Farce in der Verhöhnung eines Horrorfilms.
Mit: Soma Boronkay, Maximilian Brauer, Benny Claessens, Ann Göbel, Sir Henry, Zarah Kofler, Johanna Wokalek, Martin Wuttke
Regie: Kornél Mundruczó
Bühne & Kostüme: Monika Pormale
Video: Rūdolfs Baltiņš
Licht: Kevin Sock
Musik: Daniel Freitag
Dramaturgie: Stefanie Carp, Johanna Höhmann
Künstlerische Produktionsleitung & Dramaturgie: Soma Boronkay
Grafikdesign Set-Layouts: Ģirts Korps
Weitere Vorstellungen im Oktober: 13. und 26. Oktober, 19:30