
Ein Vater, der als Oberspielleiter verbotene Stücke aufführen lässt, aber dennoch als Landesleiter der Reichstheaterkammer arbeitet. Und seine Tochter, deren Kindheit und Jugend überschattet wird vom Krieg und seinen Nachwehen. Gemeinsam erschaffen sie etwas, was Generationen von Kindern und Erwachsenen geprägt hat und bis heute fasziniert: die Augsburger Puppenkiste. Die Marionetten schaffen eine Verbindung der Generationen, die der Krieg einander fremd werden ließ. Aber auch das Dunkle, Verdrängte bahnt sich den Weg in die Puppen…
„Die Faszination für die Puppen speist sich aus dem Bedürfnis, Frieden mit der eigenen, menschlichen Existenz und deren Widersprüchen zu schließen“, so Regisseur Moritz Sostmann. Thomas Hettches Mischung aus fiktionalisierter Biografie und modernem Märchen taucht tief in dieses Spannungsfeld ein: die Faszination für das geführte Objekt, dem wir Leben und Menschlichkeit zusprechen, vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus, der ebendies Millionen von Menschen absprach.
Regisseur Moritz Sostmann lässt in „Herzfaden“ das Schauspielensemble, lebensechte Puppen und altbekannte hölzerne Marionetten aus der Puppenkiste gleichberechtigt aufeinandertreffen
Textfassung von Moritz Sostmann & Sophie Steinbeck
Inszenierung: Moritz Sostmann
Bühne: Christian Beck
Kostüme: Lise Kruse
Licht: Steffen Hilbricht
Choreografie: Uwe Fischer
Dramaturgie: Sophie Steinbeck
Es spielen
Puppenspiel (Hatü u. a.): Franziska Rattay, Eva Vinke
Walter Oehmichen: Christian Klischat
Rose Oehmichen: Sybille Weiser
Hatü: Tabea Buser
Ulla: Laura Talenti
Vroni: Lisa Edith Freiberger
Hanns: Lasse Boje Haye Weber
Michel: Timur Frey