1956. Da ist Wilhelm Reich, dessen Bücher sie hier verbrennen. 1975. Gordon Matta-Clark schneidet Löcher in die Gebäude am Fluss. Zur selben Zeit flüstern sich die zwei Männer ihre Namen zu. Christopher und Dan. 1985. Ana Mendieta, die 34 Stockwerke aus einer Wohnung fällt. Nur eine halbe Stunde entfernt von dem Ort, an dem Wilhelm Reichs Bücher verbrannt wurden, stürzt sie in den Tod. 1990. Christopher kümmert sich um seinen kranken Freund – Dan.
Das Wasser wird in Am Fluss selbst zum Medium, das uns durch die Zeiten trägt. Geschichten, Begegnungen und Ereignisse aus über 50 Jahren fließen ineinander. Vor dem Hintergrund des europäischen Faschismus, dessen Folgen und der AIDS-Krise verbinden sich die Schicksale der Figuren wie Nebenarme eines Gewässers. Alle sind sie Opfer von Gewalt. Alle kommen sie hier an diesem Ort in ein zartes, vielstimmiges Gespräch – ohne sich zu kennen.
Christiane Pohle inszeniert Am Fluss in einer Koproduktion des Schauspielhauses Wien mit dem Slovenské národné divadlo in Bratislava. Ihre atmosphärischen und bildstarken Arbeiten verschränken Schauspiel und Musik, Bewegung und Sprache. Mit einem Ensemble aus Wien und Bratislava bringt sie diesen nomadischen Text zur Uraufführung. Ein Theaterstück als Landkarte einer verschwundenen Zeit.
In Koproduktion mit dem Slowakischen Nationaltheater – Slovenské národné divadlo, Bratislava.
Kooperationspartner: AIDS Hilfe Wien, QWIEN
Auf Deutsch und Slowakisch mit Übertiteln
Übersetzung ins Slowakische: Martina Vannayová
Schauspiel:
Iris Becher,
Sofía Díaz Ferrer,
Kaspar Locher,
Jakub Rybárik,
Richard Stanke,
Maximilian Thienen
Regie:
Christiane Pohle
Bühne und Kostüme:
Charlotte Pistorius
Live-Musik:
Lens Kühleitner
Dramaturgie:
Mário Drgoňa
Regieassistenz:
Melina Papoulia
Vorstellungen im Dezember 2024 sowie Februar und April 2025