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"Un ballo in maschera" von Giuseppe Verdi - Opernhaus Zürich"Un ballo in maschera" von Giuseppe Verdi - Opernhaus Zürich"Un ballo in maschera"...

"Un ballo in maschera" von Giuseppe Verdi - Opernhaus Zürich

Premiere 8. Dezember 2024, 19.00 Uhr

«Du wirst sterben! Ein Freund wird dich umbringen.» – Die Szene der Wahrsagerin Ulrica, die dem Grafen Riccardo sein baldiges Ende prophezeit, ist nur eine von vielen effektvollen Szenen in Verdis Oper Un ballo in maschera. Riccardo glaubt Ulrica nicht und lacht... Doch wenig später wird er während eines Maskenballs von seinem besten Freund Renato ermordet.

Copyright: Herwig Prammer

Komik und Entsetzen sind in dieser Partitur aus Verdis mittlerer Schaffensphase auch musikalisch eng miteinander verbunden. Der Stoff um einen politisch schwachen, müssiggängerischen Machthaber, der auf einem Maskenball getötet wird, geht auf den historischen Fall um Gustav III. von Schweden zurück. Verdi interessierte sich jedoch weniger für historische Details als für die wirkungsvolle Dramaturgie, die ihm die Dreieckskonstellation zwischen Riccardo, seinem besten Freund Renato und dessen Ehefrau Amelia bot. Das Gefühlsdrama, das sich im mittleren Akt zwischen Riccardo und der Frau seines Freundes abspielt, gehört zu den sinnlichsten Liebesszenen, die Verdi je geschrieben hat – und führt zu schlimmster Eifersucht bei Renato, der sich daraufhin einer Bande von Verschwörern anschliesst...

In Neapel, wo Verdi seine neue Oper – ursprünglich mit König Gustav als Titelfigur – auf die Bühne bringen wollte, geriet der Stoff ins Visier der Zensurbehörden. Einen Königsmord auf der Bühne zu zeigen, war im politisch aufgewühlten Italien des 19. Jahrhunderts unmöglich. Schliesslich kam die Oper 1859 in Rom und in einem historisch veränderten Gewand auf die Bühne.

Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda und Regisseurin Adele Thomas widmen sich Verdis kontrastreicher Partitur, die zwischen Maskeraden-Frivolität und tief empfundenem Melodrama changiert. Der Tenor Charles Castronovo, der diese Partie bereits an der New Yorker Met gesungen hat, ist Riccardo. Die italienische Sopranistin Erika Grimaldi debütiert als Amelia.

Libretto von Antonio Somma
nach dem Libretto «Gustave ou Le Bal masqué» von Eugène Scribe
 
Musikalische Leitung Gianandrea Noseda
Inszenierung Adele Thomas
Choreografie Emma Woods
Ausstattung Hannah Clark
Lichtgestaltung Franck Evin
Video Tieni Burkhalter
Choreinstudierung Janko Kastelic
Dramaturgie Fabio Dietsche

Riccardo
Charles Castronovo
Renato
George Petean
Amelia
Erika Grimaldi
Ulrica
Agnieszka Rehlis
Oscar
Katharina Konradi
Silvano
Steffan Lloyd Owen
Samuel
Brent Michael Smith
Tom
Stanislav Vorobyov
Un giudice
Martin Zysset
Un servo d’Amelia
Álvaro Diana Sanchez
Tänzerinnen und Tänzer
Jessica Falceri
Noa Joanna Ryff
Sara Peña
Sara Pennella
Chiara Viscido
Cristian Alex Assis
Pietro Cono Genova
Davide Pillera
Daniele Romano
Roberto Tallarigo
Philharmonia Zürich
Chor der Oper Zürich

In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Vorstellungen: 11 Dez 2024 bis 19 Jan 2025

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