
Doch so einfach ist es auch wieder nicht. Denn Heidi wird herumgeschubst – von den Erwachsenen und besonders von Fräulein Rottenmeier. Heidi verweigert sich und wird kränker als alle, denen sie gerne helfen möchte. Nur ein Wunder kann Heidi retten – und das Leben hält es für sie bereit!
Die Heidi-Romane wurden unzählige Male bearbeitet, und es ist nicht vermessen, von einem »modernen Mythos« zu sprechen. Grund genug für das Theater der Jugend, dieser Berg- und Talgeschichte erneut auf den Grund zu gehen.
Mit dem Aufstieg des Waisenmädchens Heidi über einen schmalen Berggrat zu seinem Großvater auf die Alm begann auch der Aufstieg einer der berühmtesten Figuren auf der »ewigen Hitliste« der Kinderweltliteratur. Vom Großvater, dem raubeinigen Alm-Öhi, zunächst abgelehnt, gewinnt sie dessen Herz durch entwaffnende Offenheit und pure Lebensfreude. Heidi ist gut, Heidi hilft, Heidi ist für alle da. Für den verstockten Geißenpeter und die blinde Großmutter genauso wie für die einsame, auf den Rollstuhl angewiesene Klara. Und alle lieben Heidi? Nein, denn sie wird herumgeschubst – von den Erwachsenen und besonders von Fräulein Rottenmeier. Und Heidi verweigert sich, verweigert zu essen – und wird kränker als alle, denen sie gerne helfen möchte. Nur ein Wunder kann Heidi retten – und das Leben hält es für sie bereit!
Die Heidi-Romane haben siebenstellige Auflagen erreicht, und es ist wenig vermessen, von einem »modernen Mythos« zu sprechen. Ohne Zweifel ist das »einfache« Mädchen die berühmteste Schweizerin – weit vor Wilhelm Tell oder dem neuen ESC-Star Nemo. Grund genug für das Theater der Jugend, dem Mythos Heidi zu folgen und der Frage nachzugehen, woraus im Internetzeitalter diese Berg- und Talgeschichte ihre Kraft bezieht und warum sie – im Gegensatz zu vielen anderen ähnlichen Büchern – so spielerisch den Leser*innengeschmack des neunzehnten Jahrhunderts überleben konnte.
Heidi Franziska Maria Pößl
Geißen-Peter / Ministrant / Diener Jonas Graber
Alm-Öhi / Dorflehrer / Koch Frank Engelhardt
Erzählerin / Bäuerin / Hausmädchen Sascia Ronzoni
Fräulein Rottenmeier / Großmutter / Großbauer Karoline-Anni Reingraber
Klara / Jungbäuerin Shirina Granmayeh
Sebastian / Pfarrer Uwe Achilles
Regie Claudia Waldherr
Bühnenbild Daniel Sommergruber
Kostümbild Natascha Maraval
Licht Christian Holemy und Barbara Zukal
Musik Severin Salvenmoser
Dramaturgie Sebastian von Lagiewski
Assistenz und Inspizienz Lukas Spring
Hospitanz Elizaveta Bezman
Vorstellungen von 3. Dezember 2024 bis 19. Jänner 2025: www.tdj.at/spielplan/spielplan-2024/2025/s/heidi-1