Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Prélude à l'après-midi d'un faune / Parade / Le sacre du printemps" Ballettabend im Theater Hagen"Prélude à l'après-midi d'un faune / Parade / Le sacre du printemps" ..."Prélude à l'après-midi...

"Prélude à l'après-midi d'un faune / Parade / Le sacre du printemps" Ballettabend im Theater Hagen

Premiere Samstag, 26. April 2025, 19.30 Uhr, Großes Haus

PRÉLUDE À L’APRÈS-MIDI D’UN FAUNE -- Dem Geist von Stéphane Mallarmé entspringt der Faun, ein Wesen der Extreme, gekreuzt zwischen Realität und Traum, Seele und Materie, zivilisiert und wild – gefangen im Tanz zwischen apollinisch und dionysisch. Die Interpretation der Gastchoreographin Maša Kolar geht noch weiter und verankert den Faun in der zeitgenössischen Realität. Hier wird er selbstverliebt, zutiefst introspektiv, wählt eine einsame, verträumte Existenz und meidet die Komplexität und Störungen der anderen.

 

Copyright: Leszek Januszewski

In PARADE von Eric Satie beschwört die Choreographin die unsicheren und verheerenden Ereignisse des Jahres 1917 herauf und spiegelt die zerstörerische Energie wider, an der auch unsere Gegenwart zu zerbrechen droht. In der Verbindung beider Stücke webt Kolar einen Wandteppich komplementärer Kontraste - intim und sozial, unbewusst und rational - und fängt den turbulenten Geist der Epoche ein, die die Zeit vor und während des Ersten Weltkriegs umfasst… und ins heute weist.

LE SACRE DU PRINTEMPS
In seiner Interpretation des Sacre verortet Francesco Nappa das Geschehen einer Gruppe von Individuen in eine Landschaft, die sowohl von Vergangenem als auch von Neuanfängen geprägt ist – einem urzeitlichen Ort als Symbol für die explosive Kraft und gleichzeitig die Erinnerung an Ahnen. Lokalisiert zwischen Asche und Visionen aus einer fernen Vergangenheit entstehen Spannungsfelder, Allianzen und Konflikte. Einige wünschen dringlich etwas wiederaufzubauen, andere kämpfen um das pure Überleben. Die Grenzen zwischen der Notwendigkeit zu handeln und dafür etwas oder jemanden zu opfern werden zunehmend fragiler. Der Puls der Erde hallt durch die Körper und verwandelt jede Existenz in unausweichliche Rituale. In dieser existentiellen Kulmination bleibt nur eine Frage: Ist dies der ewige Kreislauf der Natur oder das endgültige Ende dessen, was einst war?

Le sacre du printemps von Igor Strawinsky - Choreographie Francesco Nappa
Choreographien von Maša Kolar und Francesco Nappa – Musik von Claude Debussy, Erik Satie und Igor Strawinsky

    Musikalische LeitungJoseph Trafton
    Konzept und ChoreographieMaša Kolar (Prélude und Parade)
    Francesco Nappa
    BühneChristian Held
    Petra Pavičić (Faun)
    KostümeJulia Burkhardt
    Petra Pavičić (Faun)
    LichtMartin Gehrke
    Künstlerische MitarbeitGiulia Insinna
    Maja Marjančić (Prélude und Parade)

    Ballett Hagen
    Matteo Castelletta
    Yu-Hsuan (Mia) Hsu
    Evan Inguanez
    Antoine Luc Koutchouk Charbonneau
    Hannah Law
    Ariadna Llussa Sanz
    Ruxandra Martina
    Stefano Milione
    Quentin Nabor
    Salvatore Piramide
    Maria Sayrach-Baró
    ElevenPietro Coda
    Maria Giovanna Godino

Philharmonisches Orchester Hagen

Weitere Vorstellungen: 3.5, 7.5., 16.5., 29.5. (18.00 Uhr), 6.6., 15.6. (15.00 Uhr), 22.6. (15.00 Uhr), 28.6., 5.7.2025 (jeweils 19.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben)

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

BEWEGENDE NATURSCHILDERUNGEN -- Stuttgarter Philharmoniker mit der "Alpensinfonie" von Richard Strauss in der Liederhalle STUTTGART

"Erhabene Landschaften" standen diesmal im Mittelpunkt. Zunächst musizierten die Stuttgarter Philharmoniker unter der kompetenten Leitung von Frank Beermann die "Grand Canyon Suite" aus dem Jahre 1931…

Von: ALEXANDER WALTHER

DRAMATISCHE AUSDRUCKSKRAFT -- Neue CD "Letzte Lieder" mit Sebastian Naglatzki und Ana Miceva, beim Label Genuin erschienen

Mit ihrem Album "Letzte Lieder" widmen sich die Pianistin Ana Miceva und der Bassbariton Sebastian Naglatzki den letzten Liedkompositionen von Franz Schubert, Johannes Brahms, Hugo Wolf und Maurice…

Von: ALEXANDER WALTHER

DER TEUFELSGEIGER ALS GITARRIST -- Ensemble Visconti Plus im Schloss BIETIGHEIM-BISSINGEN

Das Visconti-Quartett wurde 2006 aus Mitgliedern der "sueddeutschen kammersinfonie bietigheim" und Lehrern der Bietigheim-Bissinger Musikschule gegründet. Der Name dieses Ensembles geht auf die aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

BLICK IN DEN DIGITALEN ABGRUND -- Premiere "KI essen Seele auf" von Thomas Köck im Kammertheater STUTTGART

In Regie, Konzept Bühne & Kostüm von Mateja Meded taucht der Zuschauer in die bizarre Welt der Künstlichen Intelligenz immer tiefer ein, weil es die drei hervorragenden Schauspielerinnen Therese Dörr,…

Von: ALEXANDER WALTHER

MEISTER INTENSIVER KLANGFLÄCHEN -- Konzert des SWR Symphonieorchesters zum 90. Geburtstag von Helmut Lachenmann in der Liederhalle STUTTGART

Unter der inspirierenden Leitung von Francois-Xavier Roth musizierte das SWR Symphonieorchester zwei wichtige Werke zum 90. Geburtstag von Helmut Lachenmann, der beim Konzert anwesend war. Zunächst…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑