Innerhalb überkommener Gesellschaftsnormen des Hunsrücks der 1980er-Jahre wird die Selbstbestimmung der Mutter erstickt durch das frauenfeindliche Verhalten von Vater und Schwiegereltern. Sie wird zur Zuschauerin ihres eigenen Schicksals und Ela, ihre Tochter, zur ohnmächtigen Zeugin der permanenten Abwertung ihrer Mutter. Die Mutter wird zur Projektionsfläche für einen ausbleibenden sozialen Aufstieg und mangelnde Anerkennung in der Dorfgemeinschaft.
Daniela Dröscher zeichnet das Leben innerhalb des Mikrosystems Familie berührend und empathisch nach, dabei oszilliert sie gekonnt zwischen der Komik und den Tragödien des Alltagslebens. Durch die explizite und schonungslose Beschreibung von Fettfeindlichkeit stellt sie äußerst gegenwärtige Fragen nach der Selbstbestimmung von weiblich sozialisierten Menschen und ihren Körpern.
Katharina Bill ist Regisseurin, Performerin und Fettaktivistin. In ihrer Inszenierung begeben sich nicht-professionelle Darsteller:innen in die Geschichte von Ela und ihrer Mutter. So entsteht eine Auseinandersetzung mit dem unterrepräsentierten Thema der Gewichtsdiskriminierung in Verbindung mit Misogynie.
In einer Fassung von Katharina Bill
Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Studio-Foyer
Regie
Katharina Bill
Bühne und Kostüme
Tatjana Kautsch
Musik
Jakob Jokisch
Dramaturgie und Vermittlung
Jascha Fendel, Viktoria Lewowsky
MIT: Anne Behrenbeck, Charlotte Beckmann, Vivian Kassem, Carmelina Kissel, Alicia Susanna Nsukami, Annkathrin Schwedhelm, Umut Ulusoy
WEITERE VORSTELLUNGEN 01./15.12.2024
Weitere Vorstellungstermine werden jeweils am 1. eines Monats für den übernächsten Monat veröffentlicht.